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Gordische Knoten

Auf jedem der einzelnen Nodes installieren Sie ebenfalls den Ubuntu Server nach der oben gezeigten Methode – mit zwei kleinen Abweichungen: Besitzt der Node mehrere Netzwerk-Schnittstellen, wählen Sie für die Installation jene aus, über die das Frontend zu erreichen ist. Dieses sollte der Installationsassistent wiederum automatisch im Schritt »Select cloud installation mode« erkennen und direkt zu einer Auswahlliste springen. In ihr ist mit dem »Node controller« bereits die notwendige Eucalyptus-Komponente markiert.

Ubuntu 9.10 selektiert bei Erfolg im Schritt »Select cloud installation mode« den Menüpunkt »Node« . Erscheint eine andere Auswahl oder die Frage nach der IP-Adresse des Frontends oder gar eine Fehlermeldung, stimmt etwas mit der Netzwerk-Konfiguration nicht. Bevor Sie später auf den Kommandozeilen mühsam die zugehörigen Einstellungen entwirren, sollten Sie besser jetzt die Ursache suchen und korrigieren.

Faultier

Ist das Frontend gefunden, läuft die restliche Installation weitgehend vollautomatisch ab. Der Assistent übernimmt netterweise sogar das Benutzerkonto des Frontends, der Administrator kann sich folglich mit seinen Daten auch auf den Knoten einloggen. Dies sollte er nach dem Neustart des Node umgehend ausprobieren und dabei auch gleich das System mit den bekannten Befehlen auf den aktuellen Stand bringen.

Die gezeigte Prozedur wiederholen Sie jetzt auf allen anderen Nodes. Am Ende sollten sowohl das Frontend als auch die Knoten laufen. Die bunte Gesellschaft müssen Sie jetzt noch unter die Regie des Frontends stellen. Dazu melden Sie sich beim Frontend an, wobei Sie sich bei dieser Gelegenheit auch gleich die angezeigte Internetadresse hinter »Administration« merken (Ubuntu 9.10 gibt neben einer Hilfeseite im Internet nur diese eine aus). Anschließend setzen Sie folgendes Kommando ab:

sudo euca_conf --no-rsync --discover-nodes

Es stöbert alle Nodes im Netzwerk auf und registriert sie nach kurzer Bestätigung beim Frontend ( Abbildung 6 ).

Abbildung 6: Hier hat das Frontend einen Knoten mit der IP-Adresse 192.168.1.101 gefunden.

Als Nächstes sollten Sie sich einen kleinen Überblick über die vorhandenen Kapazitäten der Cloud verschaffen. Gegenüber dem zuständigen Werkzeug müssen Sie sich dafür allerdings erst als rechtmäßiger Nutzer der Cloud ausweisen. Den dazu notwendigen Berechtigungsnachweis (Credential) erhalten Sie direkt vom Frontend:

sudo euca_conf --get-credentials mycreds.zip
unzip mycreds.zip
. eucarc

Der letzte Befehl mit dem vorangesetzten Punkt setzt ein paar Umgebungsvariablen, die alle Eucalyptus-Werkzeuge direkt auf die benötigten Schlüssel verweisen. Jetzt genügt ein:

euca-describe-availabiltiy-zones verbose

Die Ausgabe sieht auf den ersten Blick etwas merkwürdig aus ( Abbildung 7 ). Eucalyptus kennt fünf virtuelle Computermodelle. Das kleinste trägt den Namen »m1.small« , besitzt nur einen Prozessor und karge 128 MByte Hauptspeicher. Die anderen Modelle »c1.medium« bis »c1.xlarge« bieten mehr Leistung – welche verraten die hinteren drei Spalten. Wie viele virtuelle Maschinen eines Modells die Cloud gleichzeitig laufen lassen kann, steht in der Spalte »max« . Die »free« -Spalte zeigt an, wie viele virtuelle Maschinen Sie noch von dieser Sorte anwerfen könnten. Eucalyptus spricht übrigens nicht von Computermodellen, sondern von Availability Zones.

Abbildung 7: In diesem Fall stehen in der Cloud zwei Zonen bereit: Eine vom Typ m1.small mit einer CPU und 128 MByte RAM sowie eine weitere c1.medium mit 256 MByte RAM. Die Eckdaten dieser virtuellen Rechner lassen sich über die Weboberfläche auf dem Register Configuration verändern.

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