Auch wenn auf der Packung "Cloud Computing" steht, steckt dahinter eigentlich Virtualisierungstechnologie mit cleveren Management-Funktionen. ADMIN 05/2010 ... (mehr)

Cobbler

Greift man nun auch auf den in Spacewalk integrierten Installationsserver »cobbler« zurück, lassen sich sowohl virtuelle wie auch physische Management-Systeme sehr bequem installieren. Cobbler bietet dabei die Möglichkeit, einen TFTP-Server zu konfigurieren, der für sämtliche Kickstart-Profile direkt die passenden Installationsdateien-Dateien (Kernel und initrd) anbietet. XXXX Systeme die nun eine Installation mittels PXE durchführen, können über das passende Profile zugewiesen und können somit alle zur Installalion notwendigen Dateien und Informationen über das Netzwerk vom Spacewalk-Server laden. Sollten netzwerkseitige Einschränkungen das Booten eines Rechners über PXE nicht erlauben, kann Cobbler auch eine Installations-CD herstellen. Hierfür ist der Aufruf von »cobbler buildiso« notwendig.

Virtuellen Systemen können dieses CD-Image dann einfach als virtuelles CD-ROM-Laufwerk einbinden und booten. Cobbler kümmert sich so ganz nebenbei übrigens auch um die Verwaltung eines DHCP- und DNS-Servers. Beides Komponenten, die in einer Provisioning-Infrastruktur nicht fehlen sollten. Cobbler ist fest in den Spacewalk-Server integriert. Es erkennt automatisch sämtliche Kickstart-Profile und Distributionen, die zuvor in Spacewalk über das Webinterface erzeugt wurden. Es ist somit nicht notwendig, sie erst in Cobbler zu importieren. Der Autor hat zum Thema System Provisioning mittels Spacewalk bereits einen ausführlichen Artikel verfasst [10] .

Viele Clouds

Hat man durch den Aufbau seiner eigenen Cloud-Infrastruktur Geschmack gefunden und möchte nun auf externe Ressourcen öffentlicher Cloud-Anbieter zurückgreifen, steht man neben der Auswahl des richtigen Anbieters natürlich auch vor dem Problem, dass der Zugriff auf die unterschiedlichen Ressourcen und Maschinen über verschiedene Schnittstellen stattfindet. Dasselbe Problem stellt sich bereits, wenn die eigenen virtuellen Maschinen, die unter diversen Hypervisor-Systemen (beispielsweise KVM/VMWare/RHEVM) laufen sollen, über eine einheitliche Schnittstelle ansprchen will.

Zum Glück gibt es jedoch auch hier eine Möglichkeit den Zugriff zu konsolidieren, sodass dieser nur noch über eine einzelne Schnittstelle stattfindet. So bietet beispielsweise das Cloud-Framework Opennebula [11] an, sowohl virtuelle Maschinen auf Basis von VMware wie auch Libvirt-basierte Maschinen zu verwalten. Der Zugriff auf externe Anbieter ist dabei jedoch sehr limitiert. Zur Abfrage oder Konfiguration sämtlicher Ressourcen kommt dabei das Kommandozeilen-Tool »onevm« zum Einsatz. Eine Übersicht der konfigurierten Systeme bietet Onevm beispielsweise über den folgenden Aufruf an:

# onevm list
ID     USER     NAME STAT CPU     MEM  ↩
      HOSTNAME        TIME
0 oneadmin     fedora13 runn   0 2097152  ↩
          ursa 00 00:00:07

Darüber hinaus exitieren weitere Parameter, die konfigurierte Systeme starten, stoppen oder die Statusinformationen ausgeben. Dabei spielt es keine Rolle ob das System in der lokalen Cloud läuft oder in der eines externen Anbieters.

Deltacloud [1] ist hier etwas weiter. Es kann nicht nur lokal laufende virtuelle Maschinen, beispielsweise auf Basis von RHEV [12] , der Enterprise Virtualisierungslösung von Red Hat, ansprechen, sondern unterstützt auch sämtliche großen Cloud-Anbieter wie Amazon EC2 oder Rackspace ( Abbildung 2 ). Zudem bietet es ebenfalls einen Treiber für Opennebula an.

Daraus erächst zum Beispiel die Option, gewachsene virtuelle Systemlandschaften auf Basis von VMware und KVM/Libvirt mittels Opennebula zu konsolidieren und bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt auf externe Anbieter zurückzugreifen. Dabei findet der Zugriff auf sämtliche virtuellen Ressourcen ausschließlich über Deltacloud statt ( Abbildung 3 ).

 

 

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