ADMIN 03/14 stellt Erste-Hilfe-Tipps zu Windows-Rettung, Backup und Recovery bei Datenbanken vor und verrät wie man Linux-Systeme vollständig sichert und ... (mehr)

LIS-Dienste

Neben den genannten Treibern sorgen die Linux Integration Services für die folgenden Dienste:

  • Zeitsynchronisierung: Der »Timesync« -Dienst hält die Uhr einer virtuellen Linux-Maschine auf dem Stand des Hyper-V-Hosts.
  • Gast-Shutdown: Der »shutdown« -Befehl im Hyper-V-Manager oder im System Center Virtual Machine Manager (SCVMM) fährt eine virtuelle Maschine herunter.
  • Heartbeat: Mit dieser Funktion überprüft der Virtualisierungsserver regelmäßig, ob eine virtuelle Maschine noch läuft und reagiert. Ihr Status erscheint sowohl im Hyper-V-Manager als auch im SCVMM.
  • Datenaustausch: Informationen über laufende virtuelle Linux-Maschinen gelangen über den Datenaustauschdienst (Data Exchange Service) zum Host. Bei unterstützten Linux-Maschinen übermittelt diese Komponente Informationen wie die Prozessorarchitektur, Kernel-Version, Domain-Namen, die IPv4- und IPv6-Adressen sowie die LIS-Version. Zuständig dafür ist das »hv_utils« -Modul.

Ein Dienst fehlt in der Liste: Den Client-Dienst Volume Shadow Copy Service (VSS) zum Erstellen von Snapshots im laufenden Betrieb gibt es nicht für Linux-Gastmaschinen. Der Kasten "Hyper-V-Funktionen ohne LIS" listet Features auf, die auch ohne LIS-Treiber und -Dienste zur Verfügung stehen.

Hyper-V-Funktionen ohne LIS

Neben den Treibern und Diensten stellen die Linux Integration Services weitere Hyper-V-Funktionen zur Verfügung:

  • Live-Migration: Dieses Hyper-V-Feature verschiebt virtuelle Maschinen von einem Host auf einen anderen, ohne ihn anzuhalten.
  • Jumbo-Frames: Linux-Gastmaschinen verwenden Ethernet-Frames mit einer über die vom Ethernet-Standard vorgesehenen Größe von 1518 Byte. Die zusätzliche Kapazität (Payload) erlaubt höhere Datenübertragungsraten.
  • VLAN-Tagging und -Trunking: Administratoren versehen virtuelle Netzwerkadapter mit einer oder mehreren VLAN-IDs. Diese Netzwerkadapter heißen VMBus-Netzwerkadapter; sie stehen einer Gastmaschine erst nach der Installation der Linux Integration Services zur Verfügung.
  • Symmetrisches Multiprozessorsystem (SMP): Die von LIS unterstützten Linux-Distributionen verwenden mehrere virtuelle Prozessoren in einer virtuellen Maschine. Ihre Anzahl ist nur durch den Hyper-V-Server begrenzt.

LIS gibt Vollgas

Eine virtuelle Linux-Maschine auf einem Hyper-V-Server weiß nicht, ob ihre Hardware physisch oder nur virtuell existiert. Auch in einer virtuellen Umgebung senden die Betriebssystemkomponenten Hardware-Zugriffe deshalb über native Treiber; an dieser Stelle schaltet sich die Virtualisierungsschicht ein. Sie fängt Hardware-Zugriffe im Rahmen der Geräte-Emulation ab. Die entsprechende Komponente stellt deshalb stets eine zusätzliche Kommunikationsschicht zwischen den virtuellen Maschinen und der Hardware dar.

Microsoft bietet in den Linux Integration Services spezielle Komponenten an, um diese zusätzliche Schicht zu umgehen: Die erwähnten VMBus- sowie VSP- und VSC-Komponenten verwalten und beschleunigen so die meisten Gerätezugriffe.

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