Das Titelthema im ADMIN 04/14 "Vernetzt speichern" sind Netzwerkdateisysteme, etwa Samba 4, verteilter Storage mit Ceph & GlusterFS und der Unix-Klassiker ... (mehr)

Feature-Matrix

Die Auswahl des Dateisystems auf dem Storage-Server hat über die Unterstützung von ACLs hinaus noch weitere Auswirkungen darauf, welche Funktionen ein Fileserver seinen Nutzern bieten kann. Welcher dieser Gesichtspunkte in der Praxis relevant wird, hängt natürlich immer vom Unternehmen und der Art der gespeicherten Daten ab. Interessante, weitere Funktionen sind etwa:

  • Quotas: Das Dateisystem erlaubt es, Größenbeschränkungen für Verzeichnisse basierend auf Benutzern und Gruppen festzulegen.
  • Dateisystem verkleinern (Shrink): Das Dateisystem lässt sich nicht nur vergrößern, sondern auch wieder verkleinern. Hat man sich bei der Einrichtung des Speichers verschätzt, lässt sich dies dadurch trivial beheben, ohne die Daten umkopieren zu müssen.
  • Kompression: Das Dateisystem unterstützt die Kompression von Daten, bevor sie gespeichert werden, und kann dadurch den vorhandenen Platz besser nutzen.
  • Deduplizierung: Das Dateisystem erkennt doppelte Datenblöcke und speichert diese nur einmal, um den vorhandenen Platz effizienter auszunutzen.
  • Snapshots: Das Dateisystem unterstützt die Erstellung von Subvolumes und Snapshots. Auf diese Weise kann in Sekundenschnelle der gesamte Verzeichnisbaum oder ein Unterbaum eingefroren werden, sodass sich sein Zustand nicht mehr ändert.
  • Redundanz: Das Dateisystem bietet selbst die Möglichkeit an, Daten redundant vorzuhalten, sodass der Ausfall einer Festplatte für den Benutzer unsichtbar kompensiert werden kann. Es ist dazu nicht erforderlich, auf RAID zurückzugreifen.
  • Verteilt: Verteilte und Cluster-Dateisysteme wie OCFS2 oder Ceph bieten verschiedene Möglichkeiten an, Speicherbereiche mehrerer Hosts als einen großen Speicherbereich zu betrachten. Daten werden über diese Hosts verteilt redundant gespeichert, um den Ausfall einzelner Hosts für den Benutzer transparent kompensieren zu können.

Eine Übersicht über die für Samba verwendbaren Backend-Dateisysteme unter diesen Aspekten ist in Tabelle 1 zu sehen. Eine allgemeingültige Empfehlung für oder gegen einzelne Dateisysteme auszusprechen, ist nicht sinnvoll möglich, da dies vom geplanten Einsatzzweck und dem zu erwartenden Datenwachstum abhängt.

Tabelle 1

Backend-Dateisysteme für Samba 4

Dateisystem

ACLs

Quotas

Shrink

Compress

Dedup

Snapshots

Redundanz

Verteilt

Max. Größe

Ext4

Ja

Ja

Ja

Nein

Nein

Nein

Nein

Nein

1EiB

XFS

Ja

Ja

Nein

Nein

Nein

Nein

Nein

Nein

16EiB

ZFS on Linux

Nein

Ja

Ja

Ja

Ja

Ja

Ja

Nein

16EiB

Btrfs

Ja

Ja

Ja

Ja

Nein

Ja

Ja

Nein

16EiB

OCFS2

Ja

Ja

Ja

Nein

Nein

Ja

Ja

Ja

4PiB

GlusterFS

Ja

Ja

Ja

Ja*

Ja*

Nein

Ja

Ja

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