IBM sagt die Zukunft voraus

17.12.2013

Zum Jahresende veröffentlicht IBM in seiner Reihe 5 in 5, welche Technologien die Firma in der näheren Zukunft als wegweisend erachtet.

IBM veröffentlicht jedes Jahr fünf Prognosen zu Trends, die die nächsten fünf Jahre bestimmen werden. Dieses Jahr lautet der Tenor in den Vorhersagen der Reihe 5 in 5 : "Alles wird lernen". Das betrifft vor allem die Themen Bildung, Einzelhandel, Gesundheit, Sicherheit und Städte.

Im ersten Punkt beschreibt IBM das Klassenzimmer der Zukunft. An die Stelle des bisherigen "One size fits all"-Konzepts soll ein Unterricht treten, der genau auf die einzelnen Schüler zugeschnitten ist. Aus ihren individuellen Fähigkeiten und Lernstilen sollen Cloud-basierte Algorithmen einen passenden Stundenplan errechnen, der sich anhand der Ergebnisse vom Kindergarten bis zur weiterführenden Schule immer wieder anpasst. Lehrer erhalten Hinweise auf vorhandene Risiken und Vorschläge, wie sie Hindernisse ausräumen.

Im Einzelhandel sollen lokale Geschäfte die Vorteile des Online-Shoppings aufgreifen, und ihren Kunden zugleich die Möglichkeit bieten, Produkte vor dem Kauf zu sehen, anzufassen und anzuprobieren. Smartphones informieren den Käufer vor Ort darüber, ob ein Produkt ihren Bedürfnissen entspricht, Händler erfahren dank der Cloud, welche Waren voraussichtlich nachgefragt werden.

Auch beim Arzt soll die Cloud helfen: Statt wochen- oder monatelanger Suche nach Krankheitsursachen bringt sie die korrekte Diagnose schnell und ortsunabhängig zu den Medizinern. Mit sofortiger Auswertung persönlicher DNA-Analysen soll es möglich werden, die mit steigendem Durchschnittsalter stärker um sich greifenden Krebserkrankungen einzudämmen.

Die Online-Sicherheit geht nach Meinung der IBM-Wahrsager in Richtung individueller Vorsorge. Ein digitaler Schutzengel soll alle Online-Aktivitäten der Benutzer beobachten, und ihn anhand seines seines Verhaltens identifizieren. Das soll angreifbare passwortbasierte Sicherheitsverfahren ersetzen.

Schließlich lernt auch die Stadt: Die Smart City passt sich mittels maschineller Lernalgorithmen automatisch an das Verhalten und die Bedürfnisse ihrer Bewohner an. So sollen Bürokratie abgebaut, Verkehrssysteme optimiert und andere Angebote angepasst werden.

Die fünf Prognosen haben traditionell eher einen utopistischen als einen realistischen Tenor. Zudem geben sie IBM Gelegenheit, die eigenen Dienste in abstrakter Form als Lösung für gesellschaftliche Probleme anzupreisen und beispielsweise dieses Jahr die Cloud als Lösung für jedes Problem zu erwähnen. Die Prognosen der letzten Jahre zeigen, dass sie nicht unbedingt in der Nähe der Wahrheit liegen.

Kritische Fragen bleiben ohnehin außen vor: Individuelle Unterrichtskonzepte existieren schließlich auch ohne die Cloud schon lange, die Umsetzung scheitert eher am ökonomischen und politischen Willen. Und wer erhält eigentlich noch Zugriff auf das vom digitalen Schutzengel erstellte vollständige Persönlichkeitsprofil? Immerhin geben sie aber Hinweise darauf, an welchen Technologien die IBM-Labors derzeit arbeiten und auf welchen Märkten sie ihre Zukunft besonders rosig ausmalen.
 

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