Der Node-Fork io.js macht Ernst und veröffentlicht das 1.0-Release.
Die Entwickler von io.js haben Version 1.0 des Web-Programmierframeworks für Javascript veröffentlicht. Dies ist als symbolischer Schritt zu verstehen, denn die Software gilt trotzdem noch als Beta-Qualität, auch wenn das Ursprungsprojekt Node.js bereits in vielen Webanwendungen produktiv eingesetzt wird, etwa von Paypal und Walmart. Wegen Unstimmigkeiten um die Leitung des Projekts durch den Cloud-Provider Joyent haben führende Entwickler Ende letzten Jahres mit io.js einen Fork von Node.js gestartet.
Herausragendes Feature des 1.0-Release von io.js ist die Integration einer neuen Version der V8-Javascript-Engine von Google, die die Sprachspezifikation von ECMAScript 6 unterstützt. Damit bietet io.js eine Vielzahl moderner Javascript-Features wie Generatoren, Promises, Templates und Collections wie Maps und Sets.
Ein Abschnitt im Changelog listet die Unterschiede zwischen der aktuellen Joyent-Version 0.10.35 von Node.js und io.js 1.0.0 auf. So kann das crypto-Modul jetzt mit dem RSA-Verfahren Nachrichten ver- und entschlüsseln. Das process-Modul löst in io.js 1.0 vor dem Beenden eines Prozesses ein beforeExit-Ereignis aus und vereinfacht damit die Freigabe von Ressourcen.
Währenddessen schreibt der ehemalige Node.js Projektleiter und io.js-Mitentwickler Isaac Schlueter in einem Blog-Eintrag , dass io.js nicht mit Node.js konkurriert, sondern nur bestimmte technische Ziele in der Entwicklung umsetzen möchte. Auch das von Joyent gegründete Advisory Board bewege sich in diese Richtung. Dass künftig die Projekte wieder aufeinander zugehen, ist also nicht ausgeschlossen.
Die derzeit die Entwicklung von Node.js lenkende Firma will die Kontrolle an eine Stiftung abgeben.