Mit einem Trick implementiert Google auf seinen Timeservern die Schaltsekunde.
Der letzte Tag des Jahres 2016 wird eine Sekunde länger sein als alle anderen. Solche Schaltsekunden sind nötig, um die kontinuierliche Zeitmessung in Einklang zu bringen mit der tatsächlichen Länge eines Tages, die wiederum von der sich ändernden Umdrehungsgeschwindigkeit der Erde abhängt. Dass Computer aber mit abrupten Zeitumstellungen nicht unbedingt gut umgehen können, zeigte die Schaltsekunde am 30. Juni 2012, die Rechner crashte, Datenbanken durcheinander brachte und sogar zur Verschiebung von Flügen führte. Besonders Betreiber von Clustern und Rechenzentren müssen sich um dieses Problem kümmern, denn wenn Rechner zusammenarbeiten, müssen sie besonders genau synchronisiert sein.
Google hat schon bei der Schaltsekunde 2012 eine Technik namens "Smearing" angewandt, um die Schaltsekunde über einen längeren Zeitraum zu verteilen, also die Uhr eine zeitlang langsamer laufen zu lassen. Auch zum Ende dieses Jahres will Google die Zeit wieder verschmieren, wie ein aktueller Blog-Eintrag von Michael Shields , dem Chef des Google-Time-Teams, verrät. Zehn Stunden vor der eigentlichen Schaltsekunde, die nominell am 31. Dezember um 23:59:60 eingefügt wird, bis zehn Stunden danach lässt Google seine Uhren 0,0014 Prozent langsamer laufen, was zusammengenommen genau die zusätzliche Sekunde ergibt. Anders gesagt ist jede Google-Sekunde in diesen 20 Stunden 13 Mikrosekunden länger als eine Sekunde nach dem Internationalen Einheitensystem.
In diesem Takt betreibt Google die eigenen Systeme wie auch die kommerziellen Dienste in der Google Cloud. Darüber hinaus bietet Google die verschmierte Zeit jetzt auch auf öffentlichen NTP-Servern an, die jedem zur Nutzung offen stehen.
Die Unixzeit feierte heute morgen ihren 1,5 Milliardsten Takt und kommt damit ihrem Ende unaufhaltsam näher. Aus diesem Grund widmen wir uns kurz der besonderen Zeit.