ADMIN-Tipp: Amazon-Speicher optimieren

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Eine leistungsstarke EC2-Instanz wird oft durch zu langsamen EBS-Speicher (Elastic Block Store) ausgebremst. Zum Glück lässt sich einiges dagegen tun.

EBS-Volumes in AWS (sowohl Standardvolumen als auch solche mit PIOPS - Provisioned I/O Operations Per Second) laufen zur Höchstleistung erst auf, nachdem sie vollständig formatiert wurden. Amazon formatiert neu erstellte Volumen von sich aus nur im Schnellverfahren, weswegen sie anfangs bis zu 50 Prozent unterhalb ihrer tatsächlichen Schreib-/Leseperformance bleiben.

Um diese Performanceeinbußen zu verhindern, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Das betreffende Volume kann mit den Werkzeugen des betreffenden Betriebssystems vollständig formatiert werden.
  • Man kann das Volume einmal einlesen oder mit Daten überschreiben.
  • Man kann das Volume defragmentieren.

Beim Erstellen einer neuen EC2-Instanz aus einem Amazon Machine Image (AMI) gehen diese Geschwindigkeitsverbesserungen aber leider wieder verloren, da die neuen Volumes aus Snapshots neu erzeugt werden. Sie haben also nichts davon, wenn Sie ihre Volumes auf Vorrat formatieren.

Wer sich eine bestimmte Anzahl IOPS kostenpflichtig zusichern lässt, sollte den betreffenden Instanzen die benötigte Netzwerkbandbreite gewähren. Weil man in diesem Fall nicht für die tatsächlich verbrauchten, sondern für die bereitgestellten IOPS bezahlt, sollte man die Nutzung dieser Ressource optimieren, um kein Geld zu verschwenden. Der maximale Datendurchsatz von EBS-Speicher entspricht dem Produkt aus der Anzahl bereitgestellter IOPS und der gewählten Blockgröße. Wer sich für seinen EBS-Speicher 4000 PIOPS zusichern lässt und eine Blockgröße von 16 KByte wählt, der benötigt demnach eine Netzwerkschnittstelle mit einer Bandbreite von 64 MByte pro Sekunde. Zu beachten ist allerdings, dass einige Instanztypen eine EBS-optimierte Konfiguration nicht unterstützen, sie haben keine dedizierte Netzwerkschnittstelle für den EBS-Speicher.

Um die Latenz des EBS-Speichers zu minimieren genügt es nicht, eine hohe Netzwerkbandbreite mit einer hohen Anzahl bereitgestellter IOPS zu kombinieren. Zum Minimieren der Schreiblatenz sollte das Verhältnis zwischen der Länge der EBS-Warteschlange und den bereitgestellten PIOPs mindestens 1:200 betragen (falls möglich 1:1000). Zum Minimieren der Latenz von Lesezugriffen benötigt man ein Verhältnis zwischen der Länge der EBS-Warteschlange und den bereitgestellten PIOPs von mindestens 1:250 IOPS. Die aktuellen Werte in Bezug auf eine laufende EC2-Instanz liefert der AWS-Dienst CloudWatch.

25.03.2014
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