Die FinFisher-Software wird unter anderem von Regierungsorganisationen verwendet, um Anwender auszuspionieren.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat in der neuesten Ausgabe ihrer "Spy Files" einige Spyware-Programme der deutschen Firma FinFisher veröffentlicht. Außerdem liefert Wikileaks in diesem Zusammenhang noch mehr Hintergrundinformationen zu den Kunden des Spyware-Anbieters.
Die Komponenten FinFisher Relay, Proxy und Master stellen das Backend für die Speicherung der ausspionierten Daten dar, das mithilfe einer Proxy-Infrastruktur ihren Zielort verschleiert. Die Veröffentlichung der Software soll dazu beitragen, die hinter den Proxies befindlichen Server von FinFisher auszumachen und wirksame Gegenmittel zu entwickeln.
Für die Client-Seite bietet Wikileaks die Spyware FinSpy PC an, die auf Windows läuft. Über die Analyse dieses Programms sollen Security-Experten und Virenscanner-Hersteller Maßnahmen gegen die Spionage ergreifen können. Da es sich hierbei um "scharfe Malware" handelt, wie Wikileaks betont, sind die in den Archiven enthaltenen Exe-Files noch einmal gesondert mit einem Passwort geschützt, um eine unbeabsichtige Infektion von Rechnern zu verhindern.
Julian Assange von Wikileaks kommentiert die Veröffentlichung folgendermaßen:"Finfisher verkauft weiterhin dreist von Deutschland aus Überwachungs-Malware, die von autoritären Regimes verwendet wird. [...] Mit Hilfe dieser Daten kann die technische Community Tools zu entwickeln, die Anwender vor FinFisher schützen und ihre Command- und Control-Center enttarnen."