Strom sparender Computereinsatz hilft nicht zuletzt auch Kosten zu senken. ADMIN 02/2011 geht der Frage nach, was Administratoren tun können, damit ihre ... (mehr)

Archaisch

Wenig Bewegung gibt es auch in Sachen Markup ( Listing 1 ). Zwar bietet kaum eine andere Wiki-Engine so viele Möglichkeiten, wenn es darum geht, komplexe Darstellungsvorlagen für ganze Seiten oder Seitenteile zu erstellen. Demgegenüber steht allerdings eine stellenweise unintuitive und unübersichtliche Basis-Syntax. Unsinnigerweise unterscheiden sich interne und externe Verlinkungen immer noch im Markup, selbst einfache Tabellen ohne Sonderwünsche für Zeilen- und Spaltenbreite sind nicht ohne Blick ins Handbuch zu erstellen.

Listing 1

Mediawiki-Markup

 

Plugins für Editoren und Textverarbeitungen oder Firefox-Addons helfen über die Stolpersteine hinweg, eine bessere Dokumentation wäre aber schön. Das Handbuch wirkt oft an der Zielgruppe vorbeigeschrieben – die Mediawiki-/Wikipedia-Community schafft es nicht, über den Tellerrand der eigenen Begrifflichkeiten hinwegzuschauen.

Neueinsteiger verwöhnt Mediawiki also nicht – Poweruser dagegen bekommen mit Templates, Parsing Instructions, Includes und Variablen einen Werkzeugkasten mit mächtigen Tools an die Hand. Look & Feel des eigenen Wiki passt der Admin mit Skins an. Das Netz ist eine wahre Fundgrube für diese Oberflächen. Dennoch nutzen viele Mediawiki-Installationen den Standard namens Monobook (siehe Abbildung 1 ), was allerdings schnell zu Verwechslungen mit der Wikipedia führt.

Abbildung 1: Verwechslungsgefahr: Es sieht aus wie Wikipedia, ist aber eine frische Mediawiki-Installation mit der Standard-Skin Monobook.

Bei aller Kritik bleibt Mediawiki eine gute Engine. Fast alle Wiki-Fans haben schon eine Mediawiki-Installation genutzt oder zu einem mit Mediawiki betriebenen Projekt beigetragen und sich dabei an Look & Feel und auch an das unhandliche Markup gewöhnt.

Moinmoin

Zu Unrecht hat das Wiki mit dem plattdeutschen Namen [9] den Ruf, ein selten genutzter Exot oder eine rein deutsche Entwicklung zu sein. Zahlreiche Open-Source-Projekte und Firmen auf dem ganzen Globus setzen auf diese Engine im Intra- oder Internet, darunter Dropbox, Open Office und Edubuntu.

Moinmoin ist in Python geschrieben und legt die Wiki-Inhalt als normale Textdateien ab. Die Engine speichert Revisionen nicht inkrementell, sondern erstellt für jede Änderung eine neue Datei. So kann eine über Jahre ungepflegte Moinmoin-Installation schnell zum Platzfresser werden. Die Wiki-Software liefert daher mit dem Kommandozeilentool Moin [10] einen zuverlässigen Administrations-Helfer aus, der solche und andere Missstände beseitigt.

Moinmoin bietet zwei Installations-Szenarien an: eine Quick-Install- und eine Server-Variante. Erstere setzt lediglich den Download des Tarball voraus, bietet einen eingebauten Webserver, der anstelle oder parallel zu einem laufenden arbeitet, und eignet sich daher ideal für das Einrichten im eigenen Homeverzeichnis. Die zweite Variante setzt Root-Rechte voraus; eine Anleitung zur Modifikation der entsprechenden Konfigurationsdateien findet sich im Handbuch der Wiki-Software.

Eine bequeme Einrichtung über den Browser ist auch in der aktuellen Version 1.9 nicht möglich, sodass die Konfiguration zur Frickelei ausartet, wenn kein Shellzugriff und nur ein FTP-Zugang zum Server besteht. Moinmoin entschädigt den Anwender mit einer übersichtlichen Konfigurationsdatei »wikiconfig.py« .

Um das Wiki zu erweitern, kann der Nutzer Makros in normale Seiten einbinden, global zusätzliche Funktionen mit Actions bereitstellen oder auf Themes zurückgreifen. Im Angebot der Zusatzsoftware sind Parser, Formatter und XML-RPC-Funktionen. Alle Addons richtet der Admin auf der Shell ein, eine Installationsmöglichkeit über ein Webinterface sucht er auch hier vergebens.

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