Strom sparender Computereinsatz hilft nicht zuletzt auch Kosten zu senken. ADMIN 02/2011 geht der Frage nach, was Administratoren tun können, damit ihre ... (mehr)

Unscheinbarer Star?

Verglichen mit der Fülle an Erweiterungen für Mediawiki ist das Angebot von Moinmoin eher überschaubar. Mit ein wenig technischem Sachverstand und minimalen Programmierkenntnissen sollte es aber problemlos möglich sein, bestehende Addons zu patchen und an eigene Bedürfnisse anzupassen.

Wer mit Moinmoin mehrere Wiki-Instanzen auf einem Server betreiben möchte, installiert die Software ein Mal und vervielfältigt das Verzeichnis, auf das die User übers Web zugreifen. Dazu ist nicht mehr als ein halbes Dutzend Handgriffe nötig, die schnell in ein Skript verpackt sind. Moinmoin leistet darüber hinaus auch gute Dienste als Contentmanagement-System. Access Control Lists erlauben eine gezielte Rechtevergabe für die gesamte Installation oder für einzelne Unterseiten.

Die Moinmoin-Entwicklung schreitet extrem schnell voran. Allein im Jahr 2008 gab es drei große Versionssprünge. Die Programmierer arbeiten momentan auf Hochtouren an Version 2.0, die viele neue Features mitbringen soll [12] . Ein Testwiki mit Sandbox lädt zum Experimentieren ein (siehe Abbildung 2 ). Eine Überarbeitung großer Teile des Code ist vorgesehen. Anstelle von Seiten und Attachments kennt die Engine dann nur noch Items verschiedenen Typs. Außerdem integriert sie über ein Backup-API verschiedene Datenspeicher. Auch wollen die Moinmoin-Mitarbeiter stärker auf den Code anderer Projekte zurückgreifen, zum Beispiel auf Jinja2 [13] als Template-Engine.

Abbildung 2: Die Moinmoin-Entwickler versprechen zahlreiche Neuerungen für die nächste Release. Einen Vorgeschmack auf Version 2.0 gibt's bereits auf der Projekt-Webseite.

Auf den ersten Blick scheint Moinmoin nur eine durchschnittliche Wiki-Engine ohne große Besonderheiten zu sein. Schaut man etwas genauer hin, stellt sich die Software jedoch als flexibel und leistungsstark heraus. Moinmoin bleibt selbst bei hohen Zugriffszahlen performant, durch die Theme-Schnittstelle passt der Admin das Wiki mit verhältnismäßig geringen Aufwand an eigene Bedürfnisse an und die Hilfeseiten sind tatsächlich hilfreich.

Bereits seit Version 1.6 ist mit Hilfe des Creole-Projekts [14] ein grundlegend überarbeitetes und vereinfachtes Markup entstanden (siehe Listing 2 ). Die Engine punktet mit einem guten Spamschutz, nachdem in der Vergangenheit Spambots viele der mit Moinmoin betriebenen Wiki-Projekte attackierten und unbenutzbar machten.

Listing 2

Moinmoin-Markup

 

Dokuwiki

Von allen getesteten Engines gewinnt Dokuwiki [15] den Preis für die schnellste und problemärmste Installation. Das System eignet sich ideal für Anwender, die nicht für jede kleine Konfigurationsänderung auf die Shell wechseln können oder wollen. Das in PHP geschriebene Wiki speichert seine Inhalte genau wie Moinmoin in Textdateien und bewahrt alte Versionen ebenfalls vollständig auf – allerdings in gepackter Form.

Die Einrichtung über ein Webinterface ist in Sekundenschnelle erledigt, über diese Schnittstelle nimmt der Admin auch Feineinstellungen wie die Einrichtung von ACLs und Plugins vor ( Abbildung 3 ). Lediglich zur Installation von Templates ist ein Shellzugriff nötig. Diese lädt der Wiki-Betreiber von Hand auf den Server und entpackt sie im Verzeichnis »lib/tpl/« .

Auf den ersten Blick scheint Dokuwiki sogar in der Lage zu sein, mit einem einzigen Klick saubere URLs zu aktivieren. Von dieser Option sollten Anwender jedoch tunlichst die Finger lassen oder zumindest vorher gründlich die Anweisungen der Rewrite-Dokumentation [16] gelesen haben. Andernfalls ist die Gefahr groß, mit einer unbenutzbaren Installation zu enden.

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