Was das Backup wert war, erweist sich, sobald man es versucht ganz oder teilweise wiederherzustellen. Spätestens dann macht sich die Wahl des richtigen Tools ... (mehr)

Die DRBD-Protokolle

DRBD kennt drei unterschiedliche Protokolle. Diese betreffen jedoch nur die Replikation. Sie heißen A, B und C. Sie unterscheiden sich in der Frage, wann DRBD einer Applikation meldet, dass ein Schreibvorgang erfolgreich beendet ist.

Das Standard-Protokoll ist Protokoll C. Protokoll C sorgt für vollständig synchrone Replikation. Wenn eine Applikation schreibend auf ein DRBD-Laufwerk zugreift und das Protokoll C zum Einsatz kommt, meldet DRBD erst dann den Erfolg, wenn es vom DRBD auf dem anderen, sekundären Clusterknoten erfahren hat, dass der veränderte Block dort auf der Platte gelandet ist. Bis dieses Acknowledgement eingetroffen ist, ist es nicht möglich, auf das DRBD weiter schreibend zuzugreifen.

Demgegenüber steht die asynchrone Replikation mit Protokoll A. DRBD erlaubt den weiteren Zugriff bei Protokoll A bereits, wenn es einen zu verändernden Block in den TCP/IP-Stack des lokalen Systems am primären Knoten übergeben hat. Asynchrone Replikation ist insbesondere dort praktisch, wo die Distanz zwischen zwei Clusterknoten groß und die Verbindung langsam ist.

Eine Mischung aus Protokoll A und C ist halbsynchrone Replikation mittels Protokoll B. Hier müssen die Pakete lediglich den Netzwerkstack auf dem sekundären Clusterknoten erreichen, damit DRBD den weiteren Schreibzugriff ermöglicht. Der Artikel geht im weiteren Verlauf davon aus, dass Protokoll C und damit das Standardprotokoll zum Einsatz kommt.

Im Hinblick auf einen DRBD-Cluster gilt die Empfehlung, dass für die Kommunikation von DRBD grundsätzlich ein sogenannter Back-to-Back-Link vorhanden sein sollte. Es sollte also in beiden Systemen jeweils mindestens ein freier Netzwerk-Port vorhanden sein. Über diese freien Ports verbinden sich die beiden Clusterknoten miteinander und stellen so sicher, dass für DRBD ein möglichst direkter Kommunikationspfad existiert.

Die DRBD-Installation

Je nach verwendeter Distribution ist die Installation von DRBD mehr oder weniger aufwändig. Wenn Sie Debian oder Ubuntu verwenden, bekommen Sie DRBD ab Werk geliefert – allerdings in möglicherweise veralteten Versionen. Der Squeeze-Standardkernel kommt mit DRBD 8.3.7, der Backports-Kernel, der zu Redaktionsschluss aktuell war, hat DRBD 8.3.9 mit an Bord. Um DRBD auf SUSE Linux Enterprise Server einzusetzen, benötigen Sie entweder die vom Hersteller bereitgestellte High Availability Extension (HAE) oder Pakete von LINBIT. Für RedHat Enterprise Linux beziehungsweise kompatible Systeme ist Handarbeit angesagt, wenn die offiziellen LINBIT-Binaries nicht zum Einsatz kommen sollen.

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Ausgabe /2023