Wer sein System permanent überwacht, hat den Grundstein dafür gelegt Engpässe zu vermeiden und Fehler frühzeitig zu erkennen. Neben dem Platzhirsch Nagios ... (mehr)

Mail-Einstellungen

Achtung: »SMTP email« ist die Absender-Adresse, unter der Zabbix die E-Mail verschickt. Die E-Mail-Adresse, an die Zabbix die Mails versendet, setzt der Admin dagegen im Menü »Administration | Users« . Hier muss er zunächst im Auswahlfeld rechts den Default-Eintrag »User Groups« auf »User« umstellen. Die Appliance enthält bereits zwei Default-User »Admin« und »guest« ( Abbildung 4 ).

Abbildung 4: Zabbix verfügt über eine komfortable Benutzerverwaltung.

Jetzt kann der Admin in der Spalte »Alias« auf den Link »Admin« klicken, um die Benutzerdaten des Administrators zu bearbeiten. Hier klickt er am unteren Ende des Dialoges beim Eintrag »Media« auf »Add« und trägt dann im Feld »Send to« die gewünschte E-Mail-Adresse ein. Mit den Checkboxen darunter kann der Admin einstellen, mit welchem Dringlichkeitsstatus Zabbix eine E-Mail verschickt. Ein Klick auf »Add« übernimmt die Konfiguration in den Dialog der Benutzer-Konfiguration, den der Admin dann mit »Save« beenden kann.

Zum Einrichten einer Aktion klickt der Admin ausgehend vom Hauptmenü auf »Configuration | Actions« und wählt wieder rechts oben aus dem Auswahlfeld bei »Event Source« den Eintrag »Triggers« , gefolgt von einem Klick auf »Create Action« . Der Dialog in Abbildung 5 erwartet zuoberst einen frei wählbaren Namen für die zu definierende Aktion, etwa »Nachricht senden« . Das Feld »Event Source« sollte aufgrund der vorherigen Wahl den Eintrag »Triggers« enthalten.

Abbildung 5: So genannte Actions komplettieren das Zusammenspiel zwischen Items, Triggern und Alarmen und definieren die im Trigger-Fall auszulösende Aktion.

Im Feld darunter lässt sich der Standard-Betreff der zu versendenden Nachricht angeben. Per Default enthält das Feld bereits den Eintrag »{TRIGGER.NAME}: {TRIGGER.STATUS}« , den man beispielsweise noch um den Eintrag »{HOSTNAME}: {TRIGGER.STATUS}« erweitern kann, damit beim Eintreffen der E-Mail sofort ersichtlich ist, auf welchen Host sich das Problem bezieht. Den Default-Inhalt der zu sendenden Nachricht kann der Admin in gleicher Weise mit den verfügbaren Platzhaltern anpassen. Darunter im Bereich »Action conditions« des Dialogs muss der Admin bei »Conditions« das Häkchen für »(A) Trigger value = Problem« setzen.

Danach klickt der Administrator rechts oben bei »Action operations« auf »New« zum Einfügen einer neuen Aktion, womit sich der Teilbereich des Dialogs in »Edit Operations« auffaltet. Hier kann der Admin dann endlich den Operationstyp »Send message« auswählen, bei »Send message to« den Eintrag »User group« einstellen und im Feld rechts davon den Eintrag »Zabbix Administrators« wählen, wozu er die Select-Schaltfläche benutzt, die ein Popup mit der Groups-Liste öffnet. Wahlweise könnte er auch im Feld darüber »Single User« und dann mit der Select-Schaltfläche explizit den Nutzer »Admin« als Mail-Empfänger auswählen.

Jetzt kann der Administrator den Teil-Dialog »Edit operations« mit einem Klick auf »Add« beenden und anschließend den gesamten Action-Dialog mit »Save« schließen. Zum Testen kann er erneut den überwachten Testhost vom Netz trennen, woraufhin kurze Zeit später die konfigurierte E-Mail eintreffen sollte.

Nur gestreift

Das illustrierte Minimal-Beispiel verwendete lediglich Simple Checks, die der Zabbix-Server ohne Mithilfe von Agenten durchführen kann, sollte aber das intuitiv und komfortabel konfigurierbare Zusammenspiel von Items, Triggern und Actions veranschaulicht haben, ebenso wie die erforderlichen Schritte zum Einrichten der Alarmierungsfunktion. Abbildung 6 zeigt, dass der Item-Typ Zabbix-Agent eine wesentlich größere Menge an Keys bietet, die sich weit besser für den praktischen Einsatz eignet.

Abbildung 6: Die Installation von Zabbix-Agenten auf dem zu überwachenden Host ist die Voraussetzung für eine detaillierte und professionelle Netzwerküberwachung.

Letztere stellt die komfortabelste Art der Netzwerküberwachung dar, weil die Unterstützung für das Netzwerküberwachungs-Protokoll SNMP in nahezu alle modernen Betriebssysteme oder die Firmware von Routern, Switches und so weiter eingebaut ist. Das Protokoll regelt in diesem Zusammenhang die Kommunikation zwischen den überwachten Geräten und der Überwachungsstation.

Die bisherigen Ausführungen konnten den Funktionsumfang von Zabbix nur streifen. Ein direkter Vergleich mit Nagios, Icinga und Shinken ist in einem anderen Artikel dieses Heft-Schwerpunktes zu finden. Das Konzept und die Architektur von Zabbix wirken allgemein wesentlich stimmiger als bei Nagios, das nur dank der zahllosen verfügbaren Erweiterungen funktional auf Augenhöhe mit Zabbix agiert. Dabei sind wir auf die eigentlichen Monitoring- und Visualisierungsfunktionen von Zabbix noch gar nicht eingegangen, ebenso wenig wie auf die Verwendbarkeit von Templates.

Allerdings kann sich der Admin beim Verwenden der Appliance anhand der mitgelieferten und vorkonfigurierten Überwachungsfunktionen des Zabbix-Servers unter anderem mit Vorlagen vertraut machen. Die PHP-Software ist insgesamt so intuitiv aufgebaut und bedienbar, dass sich der Admin schnell zurechtfindet. So findet er im Hauptmenü »Monitoring« mit dem Dashboard ein komfortables Werkzeug, um sämtliche überwachten Geräte im Blick zu behalten.

Was die ebenfalls vorzüglich umgesetzten Visualisierungsfunktionen angeht, sollte sich der Admin in jedem Fall auch die Menüs Graphs, Screens und Maps näher ansehen ( Abbildung 7 ). Wer Nagios kennt, wird auch in diesem Punkt von Zabbix begeistert sein. Den vielen Möglichkeiten der Visualisierung mit Zabbix wird sich ein Beitrag in der nächsten ADMIN-Ausgabe widmen.

Abbildung 7: Zabbix bietet übersichtliche Visualisierungsfunktionen.
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Ausgabe /2023