Natürlich wäre ein vollständig redundant ausgelegter Server für das betriebliche Kontinuitätsmanagement optimal, das ist aus Kostengründen in der Praxis aber nur selten anzutreffen. Mithilfe des Disk-Imaging-Programms Shadowprotect des amerikanischen Herstellers Storagecraft [3] lässt sich – derzeit leider nur für Windows Server – regelmäßig ein vollständiges Abbild des Servers erstellen, das auf einem Netzwerkspeicher abgelegt werden kann. Im Bedarfsfall kann das Server-Image dann als sogenannter Hardware Independent Restore (HIR) entweder auf eine kurzfristig beschaffbare Ersatz-Hardware aufgespielt oder gleich in einer virtuellen Umgebung gestartet werden.
Für kleinere Unternehmen ist die Virtualboot-Funktion ideal. Mit ihr kann in Kombination mit der kostenfreien Virtualisierungsumgebung Virtualbox [4] ein Shadowprotect-Image ohne Formatkonvertierung direkt gestartet werden. Für unser Test-Szenario haben wir für diesen Zweck einen leistungsfähigen Windows-Client auserkoren, auf dem zusätzlich zur Anwendungssoftware VirtualBox installiert wird. Details zu unserem Test-Aufbau finden Sie im Kasten "Testszenario" .
Testszenario
Das Testszenario umfasst ein kleines Netzwerk bestehend aus einem Windows 2008R2 Server und zehn PC-Arbeitsplätzen. Der Server ist mit einer Single-CPU und 4 GByte Hauptspeicher ausgestattet und arbeitet als Active Directory Domänencontroller / File- und Printserver. Als Groupware kommt die für kleine Unternehmen kostenfreie Exchange-Alternative Smartermail [2] zum Einsatz. Für den Remote-Zugriff mobiler Mitarbeiter (über eine dedizierte Firewall mit VPN-Server) stellt der Server zusätzlich noch Terminalserverdienste bereit. Für die regelmäßige Datensicherung am Server auf USB-Festplatten ist ein Backup-Job mit der bordeigenen Windows-Server-Sicherung konfiguriert. Für den Notbetrieb des Servers unter VirtualBox ist eine mit entsprechend stärkerer Hardware ausgestattete Windows 7 Professional Workstation im Netzwerk vorgesehen.
Für das Image-Backup unseres Windows Servers benötigen wir die Storagecraft Shadowprotect Server Edition V.4. Unter [5] stellt der Hersteller alle Produkte für einen kostenlosen 30-Tage-Test zum Download bereit. Die Installation ist auf aktueller Server-Hardware in wenigen Sekunden erledigt und erfordert zum Abschluss einen Reboot. Um im Bedarfsfall gleich mit möglichst aktuellen Daten weiterarbeiten zu können, definieren wir einen Backup-Job, der eine tägliche Vollsicherung mit mehreren inkrementellen Backups täglich kombiniert. Der kürzest zulässige Zeitraum zwischen zwei inkrementellen Sicherungen beträgt dabei 15 Minuten – im Idealfall geht bei dieser Vorgehensweise also maximal die Arbeit von einer Viertelstunde verloren, bis der Server in der virtuellen Umgebung wieder zur Verfügung steht.