Dank VirtualBoot lässt sich der Zeitraum für eine Betriebsunterbrechung nach einem hardwarebedingten Serverausfall sehr kurz halten. Shadowprotect produziert in dem nun virtualisierten Server – Schreibzugriff auf die Netzwerkfreigabe der NAS vorausgesetzt – natürlich weiterhin seine Voll- und inkrementellen Backups, ein konsistenter Betrieb ist damit sichergestellt. Für die Rück-Migration, wenn das defekte Serversystem repariert oder durch neue Hardware ersetzt wurde, stellt ShadowProtect mit dem Headstart Restore einen weiteren intelligenten Mechanismus zur Verfügung, mit dem ein System entweder wiederhergestellt oder migriert werden kann. Prinzipiell werden dabei vier Szenarien unterstützt:
Für eine Rück-Migration auf physische Hardware in einem Virtualboot-Szenario verwenden Sie den V2P-Modus. Grundsätzlich steht während der Rück-Migration der virtuelle Server nicht zur Verfügung. Das ist ein Problem, wenn auf dem Server große Datenmengen enthalten waren und die Rück-Migration / Wiederherstellung daher viel Zeit für das Kopieren der Daten in Anspruch nimmt. Die Wiederherstellung eines Servers mit 1 TB Datenbestand dauert mehrere Stunden bis zu einem ganzen Tag. Der Headstart Restore bietet deshalb zusätzlich die Möglichkeit, einen Restore zu starten aber diesen zunächst nicht zu finalisieren. Auf diese Weise kann der virtuelle Server während der Wiederherstellungszeit weiterlaufen und kontinuierlich weiter differenzielle Backups erzeugen. Erst nachdem die "große" Datenmenge wiederhergestellt wurde, fahren Sie den virtuellen Server herunter, stellen die fehlenden inkrementellen Backups wieder her, finalisieren die Festplatte und starten dann den physikalischen Host wieder. Ein ausführliches Howto dazu stellt Storagecraft unter [8] zur Verfügung.
Die Virtualboot-Technologie von Storagecraft und das kostenfreie Virtualbox verschaffen auch kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeit, hohe Verfügbarkeitsanforderungen und begrenzte Hardware-Budgets in Einklang zu bringen. Die virtuellen Images eignen sich dann zur unkomplizierten Wiederherstellung von einzelnen Dateien oder zur Inbetriebnahme eines kompletten virtuellen Ersatz-Servers innerhalb weniger Minuten. (ofr)
Systemvoraussetzungen für den Host
Nicht jede Hardware kommt für den Interimsbetrieb mit der Virtualboot-Technologie infrage. So muss der Host, auf dem Virtualbox installiert wird, selbst physisch sein und darf gleichzeitig selbst kein Microsoft-Hyper-V-, Citrix-Xen- oder VMwareServer sein. Sollen 64-Bit-Gäste mit der Virtualboot-Technologie gestartet werden, muss der Host außerdem selbst unter einem 64-Bit-Windows laufen. Handelt es sich bei dem Betriebssystem um einen Windows-Server, darf auf diesem auf keinen Fall die Hyper-V Rolle installiert werden, da sich dann keine virtuellen Maschinen unter Virtualbox starten lassen.
Der Rechner muss weiterhin mit mindestens 4 GByte Arbeitsspeicher und einer Dual Core CPU ausgerüstet sein (ab Intel Xeon oder vergleichbare AMD CPU) und die VT-x- oder AMD-V-Erweiterung unterstützen, was bei den meisten aktuellen PCs der Fall sein dürfte. Zu beachten ist, dass die VT-x- oder AMD-V-Erweiterung oft erst im BIOS aktiviert werden muss. Vorteilhaft ist außerdem ein schneller Festplatten-Controller, da Virtualboot eine inkrementelle Backup-Datei (SPI) erzeugt, die wiederum in eine virtuelle Festplatte im VDI-Format schreibt, was für hohe I/O-Last auf den Platten sorgt. Storagecraft empfiehlt daher, für das Betriebssystem und den Speicherort der Shadowprotect-Backupdateien nach Möglichkeit unterschiedliche Festplatten-Controller zu verwenden.
Als Minimalanforderung für den Host nennt Storagecraft Windows 7 Professional 64-Bit. Diese Plattform ist allerdings nur für Tests oder sehr kleine Netzwerke geeignet, da Microsoft zu Workstation-Betriebssystemen generell nur maximal zehn gleichzeitige Netzwerkverbindungen erlaubt. Idealerweise kommt als Hostbetriebssystem daher Windows 2008 R2 Server 64 Bit zum Einsatz.
Nur eine Datei gelöscht?
Shadowprotect Desktop kann die mit der Server-Version erzeugten Image-Dateien über ein Kontextmenü im Windows-Explorer auch direkt mounten. Auf diese Weise können aus einem Image auch einzelne Objekte wiederhergestellt werden, ohne dass ein vollständiger Restore erforderlich ist. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Image-Datei und wählen aus dem Kontextmenü den Befehl
»Image verbinden
«
(startet einen Assistenten, mit dessen Hilfe dem Image ein Laufwerksbuchstabe zugeteilt werden kann) oder
»Image direkt verbinden
«
(vergibt automatisch einen Laufwerksbuchstaben und öffnet die Datei direkt im Windows-Explorer.
Der BSI-Standard 100-4
Der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik herausgegebene "Standard 100-4 Notfallmanagement" baut auf den BSI Standards 100-1 (Anforderungen an ein Managementsystem für Informationssicherheit ISMS), 100-2 (Vorgehensweise IT-Grundschutz) und 100-3 (Methode für die Durchführung einer Risikoanalyse optimiert für IT-Grundschutz) auf. Er beschreibt ein eigenständiges Managementsystem für die Geschäftsfortführung und Notfallbewältigung und möchte nach eigenen Worten "Schäden durch Notfälle oder Krisen minimieren". Das Dokument steht im PDF-Format unter [8] zum Download zur Verfügung.
Editionen und Preise
Shadowprotect wird vorrangig über Systemhaus-Partner vertrieben. Endkunden können die drei wichtigsten Shadowprotect-Produkte aber auch über den Online-Shop von Storagecraft beziehen:
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