Mit E-Mail-Diensten muss sich jeder Administrator früher oder später einmal beschäftigen. Das zur CeBIT erscheinende ADMIN 02/2012 gibt dazu Praxis-Tipps und ... (mehr)

Cloud-Integration

Unbestritten, die Cloud bietet Vorteile, doch die realisieren sich nicht von selbst. Als eine ihrer spezifischen Stärken wird zumeist das "Fast Ramp-up", also die beinahe unmittelbare Verfügbarkeit der Cloud-basierten Lösung angesehen. Allerdings gibt es Lasttests nicht von der Stange. Um den Cloud-Vorsprung in der Verfügbarkeit nutzen zu können, sollte ein integriertes Gesamtkonzept aus Lasttestsoftware und Infrastruktur die Möglichkeit bieten, Images typischer Testverfahren und virtuelle Nutzerprofile zu hinterlegen.

Ähnliches gilt für die Vorkonfiguration von Sicherheitseinstellungen bei Firewall oder Verschlüsselung. Eine Lasttestlösung selbst in die Cloud zu bringen, ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, den Lasttestspezialisten den Anwendern abzunehmen versprechen. Aber unabhängig davon, ob IT-Tester auf Open Source oder führende Industriestandards setzen – der Integrationsgrad der Lasttestsoftware in die Cloud-Infrastruktur entscheidet letztlich über die Gesamtqualität der Lösung. Ein hoher Integrationsgrad impliziert unter anderem:

  • Eine Schnittstelle zu mehreren Clouds, um die Skalierbarkeit der Tests weiter zu steigern. Fertige Lösungen durch Lasttestspezialisten haben hier den Vorteil, dass der Anwender nicht mit einzelnen Anbietern verhandeln muss.
  • Sonderregelungen mit Cloud-Anbietern, um mehr virtuelle Maschinen zu nutzen, als Anwendern standardmäßig zugestanden werden.
  • Eine Lasttestkonsole, über die verteilte Lastgeneratoren (Server in der Cloud) jeweils direkt gestartet und gesteuert werden können.
  • Direkte Einbindung der einlaufenden und regional ausdifferenzierten Messwerte in Reportings und weitere Analysetools.

Unter Hochdruck testen

Testläufe werden zumeist erst am Ende des Entwicklungszyklus anberaumt. Für Testingenieure bringt das Zeitdruck mit sich, zumal wenn Schwierigkeiten in vorangehenden Projektphasen und Terminverschiebungen das geplante Zeitfenster zusätzlich verengen. Hilfreich ist es daher, die vorgeplanten Testszenarien so weit wie möglich zu automatisieren, indem man zum Beispiel

  • Nutzerprofile aufzeichnet, statt sie aufwendig zu programmieren,
  • Nutzerverhalten über eine grafische Oberfläche definiert und für komplexe Zugriffsszenarien Skriptsprachen verwendet,
  • einzelne Skriptmodule (etwa Login/Logout) in unterschiedlichen Nutzerprofilen wiederverwendet,
  • durch ein geeignetes Tool die Messwerte grafisch aufbereitet, automatisch sortiert und eine Zuordnung zwischen Modifikationen der Anwendung und den Auswirkungen auf das Lastverhalten herstellt.

Lasttestsoftware sollte den gesamten Testregelkreis von der Planung bis zur Auswertung abdecken. Dabei unterstützt sie neben der detaillierten Definition von Zugriffsszenarien und ihrer skalierbaren Umsetzung eine hochauflösende Analytik. Sie bricht die noch unspezifische Symptomatik ("zu lange Antwortzeiten") herunter auf das messbare Verhalten der jeweiligen Infrastrukturkomponenten wie Anwendungs- und Datenbankserver. Mithilfe einer granularen Diagnostik wiederum lassen sich die Zugriffsszenarien problemorientiert definieren, um die eigentlichen Ursachen für den jeweiligen Befund iterativ einzugrenzen.

Wird ein Testverfahren Cloud-basiert aufgesetzt, kommt es darauf an, der jeweiligen Browseranfrage von außen direkt die internen Auswirkungen auf das System (OS, HDDs, Netzwerk) und die Serversoftware (einschließlich Connection Pools, Threads, Cache Hits und Indices) zuzuordnen.

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