Im letzten Arbeitsschritt wird auch hier wieder mit demselben Aufruf wie schon weiter oben gezeigt ein ISO-Image gebrannt, mit den richtigen Dateiattributen (666) ausgestattet und per »scp
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auf den Server übertragen. Erst wenn sich das Image als korrekt erwiesen hat und die Installation in der FOSS-Cloud ordnungsgemäß abläuft (Abbildung 4, Abbildung 5), sollte der in »/usr/cd/tree
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angelegte Verzeichnisbaum wieder gelöscht werden.
Die Installation selbst läuft dann genauso wie bei FreeBSD 9 ab, nur die Treiber müssen zum Schluss nicht übertragen werden. Die »/boot/loader.conf
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braucht man aber natürlich auch, und sie wird genauso wie bereits bei FreeBSD 9 geschildert direkt nach der Installation im Live-System auf den Server übergespielt. Wer bei FreeBSD 10 versucht, die virtuelle Festplatte mit einem Master Boot Record anstelle des GPT auszustatten, kann das auch tun, es ist nur etwas frickelig, weil der Installer hier fehlerhaft ist. Man muss also etwas herumprobieren, muss aber keine manuelle Installation mit »fdisk
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und »disklabel
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durchführen.
Die Ports von FreeBSD 10 waren bei Redaktionsschluss nicht fehlerfrei, und es war nicht möglich, einen modernen Desktop damit aufzubauen, denn das Kompilieren und auch die Binärinstallationen von Gnome 2, KDE 3 und KDE 4 waren nicht vollständig möglich. Bei der FOSS-Cloud und KVM ist das aber nicht weiter schlimm, weil wegen des defekten Maustreibers X ohnehin nicht genutzt werden kann. Ein Serversystem lässt sich aber allemal einrichten.
Paravirtualisierung mit KVM
Die Beschreibungen hier beziehen sich zwar auf die FOSS-Cloud. Die Treiberproblematik und die Lösungen gelten aber immer, wenn FreeBSD in KVM-basierten Umgebungen installiert werden soll, bei denen die Standard-Festplatten- und -Netzwerkkartenemulationen nicht verfügbar sind.
FreeBSD, KVM und die Maus
Mit der hier nachzulesenden Beschreibung kann derzeit nur ein Server beziehungsweise ein konsolenorientiertes FreeBSD installiert werden. Die X-Oberfläche funktioniert nicht, weil die Maus nicht richtig initialisiert wird. Beim Booten wird richtigerweise ein USB-Gerät mit dem Namen »QEMU 1.0 QEMU USB Tablet, class 0/0, rev 1.00/0.0, addr 2
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als »/dev/hid0
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angelegt, und dieses Gerät reagiert auch im Test mit »usbhidctl -f /dev/uhid0 -l -a
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richtig, es gibt aber kein Maus-Device »/dev/ums0
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für die USB-Maus. Der Autor hat leider keinen Weg gefunden, diesen Fehler zu korrigieren. Falls jemand die Lösung kennt, wird er/sie hiermit gebeten, sie der ADMIN-Redaktion zukommen zu lassen.
Virtio-Treiber aus dem Port
Die Virtio-Treiber sind nicht unbedingt bei jeder FreeBSD-Unterversion vorkompiliert verfügbar. Schlägt der Aufruf von »pkg_add -r virtio-kmod
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für ihre Installation fehl, muss man den Port aus den Quellen installieren. Das ist nur möglich, wenn auch die Betriebssystemquellen installiert sind.
Um den Port zu kompilieren, muss man in »/usr/ports/emulators/virtio-kmod
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den Befehl »make package
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aufrufen. Dieser Hinweis gilt nicht bei FreeBSD-CURRENT, hier sind die Treiber im Standardumfang des Kernels enthalten.
Zuerst werden je ein Mastering-Verzeichnis und eines für den Baum mit den Daten der neuen FreeBSD-Installations-CD angelegt, wobei auf ausreichend freien Platz im Verzeichnis zu achten ist (bei FreeBSD 9 mit CD knapp 1,5 GByte, bei der DVD-Version insgesamt etwa 4,5 GByte):
mkdir -p /usr/cd/tree cd /usr/tree chmod 777 /usr/tree cp -Rvp /cdrom/* . cp -p /cdrom/.cshrc* . cp -p /cdrom/.profile* .
Die Angabe des Basisverzeichnisses hier ist nur ein Vorschlag.
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