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Die XHTML-Validierung wird bei Sigil im Werkzeuge-Menü (beziehungsweise mit [F7] ) aufgerufen. Abbildung 3 zeigt, dass die Querverweise und automatischen Bildnummern in dieser ursprünglich in Microsoft Word verfassten Datei nicht übernommen werden konnten und bei der Validierung abgelehnt werden. Damit dieses Problem nicht bei jedem Generieren der Datei neu auftritt, und um sinnvolle fortlaufende Bildnummern zu erhalten, muss die automatische Nummernvergabe in Writer durch fest eingetragene Nummern ersetzt werden und die dann eben generierte ePub-Datei neu nach Sigil geladen werden. Die Validierung sollte vor dem nächsten endgültigen Arbeitsschritt fehlerfrei verlaufen.

Was der Blick in den rechten Bereich mit dem automatischen Inhalt darüber hinaus verrät, ist, dass – wie bereits erwähnt – das automatische Zählen der Überschriften ebenfalls nicht vorgesehen ist. Automatisch zugewiesene Kapitelnummern gehen genauso verloren wie alle eigenen Anpassungen der Standard-Formate von Writer. Links ist aber ein Bereich »Fonts« gezeigt (siehe auch Tabelle 1 ), der von Writer2ePub nicht genutzt wird. Hier kann man Schriften einkopieren, die man anschließend den Formaten in der CSS-Datei zuweist. Eine solche typische Formatierung könnte so aussehen wie Listing 1 .

Listing 1

CSS-Formatdefinition

 

Die in Listing 1 gezeigte Definition wurde in Adobe Indesign geschrieben. Die meisten Angaben sind überflüssig, darunter beispielsweise auch die Schriftfarbe Schwarz. Schriftgrößen, Ränder und Einrückungen werden in den ePub-Dateien in em-Einheiten definiert, Genaueres dazu kann in [12] nachgelesen werden.

Writer2ePub schreibt automatisch eine große Zahl von Klassen in die CSS-Datei, Sigil erleichtert das Löschen der unbenutzten Stylesheet-Klassen. Man sollte in jedem Fall die CSS-Datei bereinigen, indem man das Menü »Werkzeuge | Lösche unbenutzte Stylesheet-Klassen« aufruft.

Die Grundarbeiten in Sigil sind damit abgeschlossen. Natürlich sollte man Verschönerungen nur anbringen, wenn die Bearbeitung der Datei in Writer endgültig abgeschlossen ist. Es sei noch einmal betont, dass man Fehler im Text nicht in Sigil, sondern in der Textverarbeitung beheben sollte.

Wer außerdem beim Validieren unsicher ist, ob die Überprüfung in Sigil wirklich reicht, kann zusätzlich das ebenfalls kostenlose Programm EPUBCheck von [9] herunterladen. Es ist ein in Java geschriebenes Kommandozeilentool und wird nach dem Auspacken des Zip-Archivs mit

java -jar epubcheck-3.0.jar Datei

aufgerufen. Man erfährt hierbei nicht nur, ob die Datei syntaktisch korrekt ist, sondern außerdem, ob eine ePub-Datei der Version 2 oder 3 vorliegt. Bei Writer2ePub und Sigil ist diese Frage allerdings schon im vorhinein mit »Version 2« zu beantworten. Beide Programme schreiben nicht das neuere ePub 3.0, von dem ohnehin abzuraten ist, weil es einfachere Lesegeräte nicht unbedingt fehlerfrei interpretieren.

Schriftdefinitionen

Es ist nicht nötig, in ePub-Dateien Schriften zu definieren. Je nach Gerät wird der Text ohne Definitionen immer möglichst gut lesbar dargestellt. Sollen die Voreinstellungen überschrieben werden, lässt sich die Schriftfamilie mit der Definition »font-family:« für jede Stylesheet-Klasse festlegen. Für die serifenbehaftete Schrift gibt man »serif« oder »Times« , für serifenlose »sans-serif« oder »Helvetica« und für dicktengleiche »monospace« an (immer ohne Anführungszeichen um die Namen). Auf diese Weise lässt sich ein Text schon sehr gut gliedern.

Möchte man besondere Effekte erzielen, muss man die Schrift direkt angeben. Dabei ist zu beachten, dass – wenn die Fontdatei nicht in die ePub-Datei übernommen wird – auch immer, wie in Listing 1 gezeigt, eine Standard-Ersatzschrift definiert werden sollte.

Der nächste Schritt des Komforts für den Leser wird dann erreicht, wenn man die Schriften gleich mit in die Datei integriert. Das ist nötig, wenn Sonderschriften wie beispielsweise Fraktur benötigt werden oder wenn man die Darstellung der Schrift genau kontrollieren will. Dann ist der Arbeitsaufwand erheblich größer.

Zuerst muss die Schrift als TTF- oder OTF-Datei in die ePub-Datei eingebettet werden. Im Kontextmenü des Ordners »Fonts« wählt man dafür den Punkt »Bestehende Dateien hinzufügen...« und kopiert dann alle benötigten Schriften von der Festplatte hinein. Im zweiten Schritt müssen die Schriften und zwar je nach Bedarf für Normal-, Fett- und Kursivschrift in allen betroffenen Stylesheets bekanntgegeben werden.

Bei einer Freeware-Fraktur, die die Namen »LeipzigFrakturNormal« und »LeipzigFrakturBold« hat und aus den beiden (gegenüber den Originalen umbenannten) Dateien »leipzig.otf« und »leipzigb.otf« besteht [16] , sieht der Eintrag in der »style001.ccs« so aus wie in Listing 2 . Mit den hier festgelegten Namen kann die Schrift in den Klassen referenziert werden ( Listing 3 ).

Dafür wurde in OpenOffice die Formatvorlage »w2e_Fraktur« definiert, auch wenn Writer2ePub die Schriftdefinition nicht überträgt. Aber natürlich kann man auch ein ganzes Buch mit dieser Frakturschrift ausliefern. Der Text muss dann allerdings für die Schrift weiter aufbereitet und bei der Fraktur speziell das End-S überall richtig definiert werden.

Listing 2

Schriftdefinition

 

Listing 3

Font-Namen

 

Der fertigen und validierten ePub-Datei fehlt jetzt nur noch ein Deckblatt, das man in jedem beliebigen Grafikprogramm entwerfen kann. Idealerweise sollte die Grafik im Format 3:4 oder 9:16 und im Hochformat angelegt sein, weil dieses Größenverhältnis am besten zum Displayformat der meisten Reader und Tablets passt. Das Einhalten des Seitenverhältnisses ist aber keine Pflicht. Im Prinzip kann jede beliebige Jpeg-Datei als Titelbild eingezogen werden, was am einfachsten in der eBook-Verwaltungsanwendung Calibre geht.

Sigil und Initiale

Kapitelanfänge werden in Büchern und Zeitschriften gern mit hervorgehobenen Buchstaben (sogenannten Initialen) eingeleitet. Im ePub-Format gibt es dies in zwei Ausprägungen, einmal durch ein vergrößertes Zeichen, das in der CSS-Datei so definiert wird:

.initial {
 font-size: 1.5em;
}

Dieser Kapitelanfang sieht allerdings nicht besonders schön aus. Die bessere Hervorhebung durch ein Initial, das über mehrere Textzeilen läuft, heißt Dropcap und benötigt eine etwas komplexere Stilklasse ( Listing 4 ). Leider werden in der Textverarbeitung definierte Initiale nicht automatisch in diese Klassen umgesetzt. Bei Bedarf muss deshalb die CSS-Datei erweitert werden und die gewünschte Klasse dem ersten Buchstaben des normalen Texts im Kapitel mit der Anweisung »<span class="initial">H</span>« oder »<span class="dropcap">H</span>« zugewiesen werden. Man sollte sich jedoch ernsthaft überlegen, ob man Initiale wirklich benötigt, denn sie werden zwar in ePub, nicht aber in MOBI-Dateien verarbeitet. Auf dem Kindle sieht der Kapitelanfang der umgewandelten Datei dann nicht mehr so schön aus.

Wegen des zusätzlichen Arbeitsaufwands in Sigil sollte man manuelle Ergänzungen auch nur in Betracht ziehen, wenn der Originaltext in Writer nicht mehr geändert werden muss. Beim nächsten Generieren der ePub-Datei gehen, solange es keinen Writer-Import-Filter für ePub-Dateien gibt, bekanntlich alle Änderungen des letzten Sigil-Laufs verloren.

Listing 4

Initiale

 

eBuchzentrum

Calibre gibt es für jede nur erdenkliche Plattform, das Programm ist kein Editor, sondern stellt eine komplette eBook-Verwaltung dar. Man kann mit ihm Dateien auf die Reader-Hardware übertragen, eBooks vom einen in eine ganze Reihe anderer Formate überführen, ihre Metadaten anpassen und auch ein Titelblatt in die Datei einfügen.

Abbildung 4: Die Metadatenbearbeitung in Calibre unter Windows XP mit dem Hinzufügen des Titels.

Calibre wird betriebssystemgemäß installiert. Unter Linux und FreeBSD befindet es sich im Software-Repository, unter Windows und MacOS lädt man die Installationsdatei von [7] herunter und führt sie aus. Danach startet man das Programm. Bei diesem ersten Start der Anwendung wird sie grundkonfiguriert (die Grundkonfiguration kann aber später über den Schalter »Einstellungen« und im anschließenden Konfigurationsdialog mit der Schaltfläche »Willkommens-Assistenten ausführen« auch geändert werden).

Die wichtigste Einstellung im Willkommens-Assistenten ist die Position im Dateisystem für die lokale Bibliothek, in der Calibre alle ihm zugeordneten elektronischen Bücher verwaltet. Bei der Auswahl des Readers ist zu beachten, dass dies Auswirkungen auf die Konvertierung hat. Belässt man es bei der Voreinstellung, weil man entweder keinen oder einen nicht aufgeführten Reader einstellt, werden alle Farbbilder bei der Konvertierung wegen des nicht-farbfähigen E-Ink-Reader automatisch in Graustufen umgewandelt werden.

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Ausgabe /2023