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Paketverwaltung

Arch Linux ist wie die meisten Distributionen für den Einsatz von Binär-Paketen konzipiert, verwendet aber weder RPM- noch Deb-Pakete, sondern ein eigenes Format ähnlich dem von Slackware, das die selbst entwickelte, Apt-ähnliche Paketverwaltung Pacman organisiert. Zusammen mit dem im Kasten "Arch Build System" beschriebenen Mechanismus lassen sich wie bei Gentoo auch neue Pakete für Software bauen, für die lediglich der Sourcecode verfügbar ist.

Pacman ist ein speziell für Arch Linux entwickelter, kommandozeilenorientierter Paketmanager, der inzwischen auch bei einigen anderen Distributionen verwendet wird. Pacman löst Abhängigkeiten auf und lädt bei Bedarf alle benötigten Pakete von den Arch-eigenen Paketquellen herunter, ähnlich wie bei Debians Apt-System. Pacman kommt bei Arch Linux auch dann zum Einsatz, wenn die zu installierenden Pakete in einer lokalen Quelle vorliegen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sie vom Arch Build System (ABS) just in time erstellt wurden. Seit der Version Januar 2012 unterstützt Pacman auch das Überprüfen digital signierter Pakete und räumt mit einem der häufigsten Kritikpunkte an früheren Arch-Linux-Versionen auf.

Arch Build System (ABS)

Ein Arch-Paket ist ähnlich wie ein Slackware-Paket recht einfach strukturiert und nicht viel mehr als ein komprimiertes tar-Archiv. Das enthält allerdings neben den zu installierenden Quelldateien eine Datei ».PKGINFO« mit sämtlichen Meta-Daten, welche die Paketverwaltung Pacman braucht. Eine elementare Komponente von Arch Linux ist zudem das Arch Build System. Dabei handelt es sich um eine den BSD-Ports ähnliche Paketverwaltung. Im Zentrum von ABS steht eine für jedes Programm vorhandene Textdatei mit der Bezeichnung »PKGBUILD« . Sie enthält Anweisungen zum Herunterladen und Konfigurieren des jeweiligen Programms. Der Anwender kann mit der Datei »PKGBUILD« jedes in der Paketverwaltung von Arch enthaltene Programm durch Hinzufügen eines Patches speziell an seine eigenen Bedürfnissen anpassen. Zum Ausführen der in »PKGBUILD« enthaltenen Anweisungen kommt das Tool »makepkg« zum Einsatz. Das übersetzt entweder Quellpakete oder bereitet zum Beispiel gepatchte Pakete zum Installieren durch »pacman« vor. Ferner gibt es noch das Arch-Linux-Repository User-Community (AUR). In dem können Arch-Linux-Anwender der Gemeinschaft eigene PKGBUILDs für nicht unterstützte Programme zur Verfügung stellen. Auch AUR benutzt »makepkg« zum Erstellen von Paketen für Pacman. ABS ermöglicht aber auch ein vollständiges Neubauen des gesamten Systems.

Die Arch-Linux-Entwickler stellen in ihrem gut bestücktem Wiki [7] eine sehr detaillierte und umfangreiche Installationsanleitung [8] für Einsteiger zur Verfügung. Darüber hinaus existiert ein ebenso ausführliches E-Book [9] mit dem Titel "Arch Linux – Die Grundinstallation und mehr" von Farid Mesbahi, sodass sich der Autor im Folgenden auf die notwendigsten Handreichungen beziehungsweise etwaige Besonderheiten oder Aktualisierungen beschränkt.

Arch Linux Schritt für Schritt

Arch Linux stellt nur ein einziges ISO-Image für 32- und 64-Bit-Systeme zur Verfügung. Erst beim Booten mit dem von [10] heruntergeladenen Dual-ISO kann der Admin zwischen der 32- und 64-Bit-Version wählen. Wie üblich liefert »[Tab]« eine paar nützliche Start-Optionen, etwa »ide-legacy« bei Problemen mit IDE-Laufwerken oder »noapic acpi=off« , »pci=routeirq« oder »nosmp« bei Boot-Problemen.

Nach dem Booten des Installationskernels meldet sich Arch Linux mit einer einfachen Kommandozeile und meldet automatisch den Benutzer Root an. Mit »loadkeys de« lässt sich dann für die weitere Installation das deutsche Tastaturlayout einstellen. Optional stehen auch Layouts für Akzenttasten und Nodeadkeys zur Verfügung. Da bis dato noch das englische Default-Layout eingestellt ist, muss die Bestätigung mit »[z]« erfolgen.

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