Mit Hardware-Beschleunigung und schnellem Netz hilft Desktop-Virtualisierung, Administrationsaufwand und Kosten sparen, ADMIN 04/2013 verrät, wie die ... (mehr)

Installation

RHEV-H ist ein RHEL6-basierendes Minimalsystem für den Hypervisor-Betrieb. Der RHEV-Hypervisor unterstützt alle Prozessoren mit 64-Bit-Adressraum und AMD-V- oder Intel-VT-Virtualization-Extension sowie maximal 1 TByte RAM. Der Speicherbedarf für eine lokale Installation des Hypervisors beträgt ohne Swap-Partition rund 2 GByte, wovon der Großteil für Logging reserviert wird. Der Platzbedarf der Swap-Partition lässt sich nach folgender Formel abschätzen:

(GByte RAM x 0.5) + 16 = Swap GByte

Die Installation des RHEV-Hypervisors geht gemäß der Dokumentation [3] mit wenigen Schritten von der Hand.

Eine Alternative zum RHEV-Hypervisor ist die Installation der Hypervisor-Pakete auf einem RHEL6-System. Die Nutzung von RHEL6 im Unterbau bringt so manche Vorteile hinsichtlich Hardware-Unterstützung und der für Betrieb und Debugging nutzbaren Software-Pakete.

Die Installation des RHEV-Managers erfolgt auf einem RHEL6-Host. Red Hat empfiehlt folgende minimale Hardware-Anforderung: Dual-Core-Prozessor, 4 GByte RAM, 50 GByte lokaler Festplattenspeicher und 1-GBit-Netzwerkkarte. Der RHEV-M-Host stellt das Management, das Admin-Portal, das User-Portal, die REStful API sowie die ISO-Domain zur Verfügung. Die ISO-Domain wird an das RHEV-Data-Center angebunden und beinhaltet sämtliche ISO-Images.

Nach der Konfiguration der notwendigen RHN-Channel (siehe Kasten) sind die RHEV-M-Pakete zu installieren:

# yum install rhevm

Nach Installation der Software wird die Konfiguration des RHEV-Managers als User Root durchgeführt:

# rhevm-setup

Zum Abschluss der Installation wird die Konfiguration aktiviert ( Abbildung 2 ).

Abbildung 2: Abschluss der RHEV-M-Installation.

RHEV konfigurieren

Für das Setup und die Konfiguration des RHEV-M-Environments ist ein unterstützter Webbrowser (Internet Explorer 8+, Mozilla Firefox 10+) erforderlich. Das Admin-Portal wird mit folgendem Aufruf geöffnet:

# https://rhevm.lab.ovido.at/webadmin

Nach dem Login sind im RHEV-Admin-Portal eine Reihe von Registerkarten sichtbar ( Abbildung 3 ), die hier kurz beschrieben werden. Auf Details wird nur eingegangen, wenn es für dieses Setup notwendig ist:

Abbildung 3: Das RHEV-Admin-Portal erlaubt die Konfiguration der Umgebung.

Das »Data Center« ist der übergeordnete Container einer RHEV-M-Umgebung, es inkludiert eine Anzahl an Clustern, Hosts, Netzwerken und Storage-Pools. In einem Data Center darf immer nur ein Storage-Typ eingesetzt werden; die gleichzeitige Nutzung von NFS und Fiber-Channel ist also beispielsweise nicht möglich. Hat man mehrere Storage-Typen im Einsatz, muss man zwangsläufig mehrere Data Center in RHEV betreiben. Ein weiterer Grund für die Einrichtung mehrerer Data Center sind unterschiedliche Benutzerrollen oder Organisationsstrukturen. Das könnte beispielsweise zu je einem Data Center für Produktiv- und Development-Umgebungen führen. Im Regelfall reicht für den Use-Case einer VDI-Umgebung aber ein Data Center aus.

Ein Cluster in RHEV-M vereint eine Anzahl von RHEV-H-Servern und Ressourcen wie Storage und Netzwerk zu einem Verbund, der die Hochverfügbarkeit von virtuellen Maschinen garantieren soll. Dabei wechseln VMs beliebig durch Migration zwischen den RHEV-H-Servern. Für eine VDI-Umgebung ist ein Cluster ausreichend. Beim Anlegen des Clusters ist für eine VDI-Umgebung die Memory-Optimization-Option »For Desktop Load« auszuwählen.

Die Konfiguration der Speichersysteme erfolgt unter »Storage« . Für jede Storage-Quelle ist eine Storage-Domain zu konfigurieren. Eine Storage-Domain ist demnach zum Beispiel eine einzubindende LUN, ein NFS-Share oder dergleichen. Der Import von bereits bestehenden Storage-Domains (zum Beispiel aus anderen RHEV- oder oVirt-Umgebungen und Testaufbauten) ist über die Import-Funktion möglich.

Logische Netzwerke muss der Anwender pro Data Center definieren. Logische Netzwerke bilden die Schnittstelle zwischen einem oder mehreren physikalischen Netzwerken und den VMs. VLAN-Tagging wird in den verschiedensten, standardisierten Arten unterstützt. Das Bonding von Interfaces ist über vier Modi möglich: Active-Backup, XOR Policy, Loadbalancing und IEEE802.3ad.

Das eigentliche Setup der VDI-Umgebung beginnt mit der Installation einer »New Desktop Virtual Machine« auf der Registerkarte »Virtual Machines« .

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