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Hochverfügbarer Speicher

Das neue vSphere-Feature »Virtual SAN« legt verschiedene Datenträger eines Host-Systems zu einem virtuellen Speicher zusammen, ebenso wie die in Windows Server 2012 verwendeten Speicher-Pools. Die so erzeugten Speicher stehen verschiedenen virtuellen Servern zur Verfügung. Leider unterliegt das bislang nur in einer Beta-Version ausgelieferte Virtual SAN weiterhin der eigentlich von vSphere 5.5 gesprengten 2-TByte-Grenze bei den Festplattengrößen und bindet nur Speichermedien mit höchstens dieser Kapazität ein.

Solche Mängel erwecken den Eindruck, das VMware noch nicht ganz ausgereifte Features auf Grund des Konkurrenzdrucks durch Hyper-V voreilig ausliefert. Denn auch wenn VMware hier voraussichtlich noch nachbessert, bedeutet der limitierte Funktionsumfang der virtuellen SANs einen klaren Punktverlust gegenüber Microsofts Hybrid-V, das in Windows Server 2012 mit VHDX-Festplatten sogar iSCSI-Ziele erstellt und sie als gemeinsame Festplatte (Shared VHDX) mehreren virtuellen Servern zur Verfügung stellt.

Das primäre Ziel von Virtual SAN liegt allerdings ohnehin nicht darin, physische SANs zu ersetzen, vielmehr soll die Technik über mehrere Festplatten verteilten freien Speicherplatz zusammenfassen. In einem Speicher-Cluster unterstützt Virtual SAN bis zu acht Knoten. Zu beachten ist dabei, dass die Verwaltung auch hier ausschließlich über den Web-Client erfolgt und dass ältere vSphere-Versionen mit solchen Medien nicht zurechtkommen.

Virtual SAN erfordert für den Betrieb mit SSD-Platten ausgestattete Hosts, auf denen es die Daten für den Zugriff der virtuellen Maschinen zwischenspeichert. Die gleiche Methode bietet vSphere in der neuen Ausgabe übrigens auch für andere Speicherbereiche, unabhängig von Virtual SAN an. Das Zwischenspeichern entlastet den physischen Festplattenspeicher deutlich, da Schreib- und Lesezugriffe über den schnellen SSD-Cache erfolgen. Doch die Technik kommt Virtual SANs besonders zugute, weil sie häufig umfangreiche Netzwerktransfers benötigen. Trotzdem sollte dem Virtual SAN ein schnelles Netzwerk zwischen den vSphere-Hosts zugrunde liegen, idealerweise mit einer Übertragungsrate von mindestens 10 Gigabit pro Sekunde und gebündelten Netzwerkkarten (NIC-Teams).

Bei Virtual SANs definieren konfigurierbare Richtlinien ( Abbildung 4 ) die mindestens erforderliche Leistung jedes virtuellen Servers sowie die Toleranzgrenze bei Ausfällen virtueller Platten. Außerdem legen sie die maximale Anzahl physischer Festplatten fest, über die sich die Daten einer virtuellen Platte verteilen. Um die Leistung zu erhöhen, verteilt Virtual SAN die gespeicherten Daten optional automatisch zwischen den angebundenen Hosts. Auf dieser Basis definieren die Richtlinien jedes einzelnen virtuellen Servers eigene Service Level Agreements (SLAs).

Abbildung 4: Das neue Virtual SAN fasst unter anderem im Netzwerk verteilten Speicherplatz zusammen.

Ein weiterer Wermutstropfen neben der 2-TByte-Grenze ist eher finanzieller Natur: Virtual SAN erfordert eine eigene Lizenzierung, obwohl es in vSphere integriert ist. Die Rechengrundlage bildet dabei die Anzahl der verwendeten CPU-Sockel. Jeder Server erhält maximal fünf Festplattengruppen, die wiederum aus bis zu sechs physischen Festplatten und einer SSD bestehen. Zu den genauen Preisen der finalen Virtual-SAN-Version gibt es noch keine Angaben.

Bessere Verwaltung mit vCenter Server Appliance

Bereits mit vSphere 5 hatte VMware die Möglichkeit geschaffen, die vSphere-Umgebung mit einer virtuellen Maschine auf Linux-Basis zu verwalten [6] . Die vCenter Server Appliance soll die Virtualisierung unabhängig von Windows-Lizenzen machen, da sie die vSphere-Konfiguration ohne Windows-Server ermöglicht.

Mit Version 5.5 verbessert VMware diese Möglichkeit der Verwaltung deutlich. Die Appliance verwaltet jetzt bis zu 500 Hosts mit insgesamt bis zu 5000 virtuellen Servern; vorhergehende vCentre-Versionen beschränkten sich auf höchstens fünf ESXi-Hosts mit maximal 50 virtuellen Servern. Zugleich arbeitet vCenter komplett selbstständig: Die Appliance basiert auf Suse Linux Enterprise Server und setzt weder Windows-Lizenzen noch Verwaltungsserver oder Datenbanken voraus, denn es verwendet die OpenSource-Datenbank PostgreSQL. vCentre eignet sich also für die zentrale und kostensparende Verwaltung von Umgebungen jeder Größe. Wächst die Zahl der Hosts und virtuellen Maschinen über das mit vCenter-Mitteln handhabbare Maß hinaus, lässt sie sich um eine externe Oracle-Datenbank erweitern.

In Sachen Sicherheit legt vSphere 5.5 ebenfalls eine Neuordnung vor. Die Verwaltung über die Shell setzt nun nicht mehr nur auf das Root-Konto: Es genügt auch das Administrator-Konto des entsprechenden Anwenders.

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Ausgabe /2023