Die kostenlose Internetversorgung bildet allerdings nur einen Faktor des Erfolgs von Freifunk, beschreibt Elektra Wagenrad: "Mittlerweile gibt es immer mehr Leute, die sich dafür begeistern – gerade im Kontext von Zensur und Überwachung." Aus diesem Grund entstünden aktuell immer mehr solche Netze, obwohl man sie nur der Bandbreite wegen zumindest in den Großstädten immer weniger bräuchte, sagt die Entwicklerin.
In Sachen Datenschutz und Schutz der Privatsphäre hilft dem Freifunk-Projekt eine Technik, mit deren Hilfe es zunächst auch die Störerhaftung umging: Mesh-Netzwerke (Abbildung 3). Die so verbunden Router leiten ihre Daten über ein VPN nach Schweden und erst von dort aus ins weltweite Netz. Damit unterlief Freifunk anfangs auch die Störerhaftung; inzwischen verlässt sich die Initiative ohnehin auf das Provider-Privileg, das Internet-Anbieter von der rechtlichen Unsicherheit ausnimmt. Weiterhin hoffen die Aktivisten aber, der vermuteten Schnüffelei an deutschen Netzknoten zu entgehen. Ob die Technik diese Hoffnung erfüllt, ist allerdings angesichts der Enthüllungen des Ex-Geheimdienstlers Edward Snowden und der sich abzeichnenden weltweiten Überwachung durch verschiedene Geheimdienste fraglich.
Infos