Das Titelthema im ADMIN 04/14 "Vernetzt speichern" sind Netzwerkdateisysteme, etwa Samba 4, verteilter Storage mit Ceph & GlusterFS und der Unix-Klassiker ... (mehr)

Zugabe!

Das Skript »antivir« lädt selbstständig das Antiviren-Programm Clam AntiVirus aus einem bei Dropbox gehosteten Archiv herunter und aktualisiert die Signaturdaten. Nach der Installation entscheidet der Anwender, wie ClamAV mit verdächtigen Dateien umgehen soll; anschließend startet automatisch ein Scan über sämtliche Dateien. Da als Ausgangspunkt das Wurzelverzeichnis »/« dient und TheSSS beim Start sämtliche Dateisysteme automatisch einbindet, prüft der Virenscanner alle angeschlossenen Festplatten.

TheSSS bietet auch ein paar altbekannte Monitoring-Werkzeuge. Nmon liefert allgemeine Systeminformationen ( Abbildung 3 ), während Netwatch die Netzwerkaktivitäten beobachtet. Das Skript »nmonitor« stellt diese und alle weiteren Monitoring-Tools zur Auswahl.

Abbildung 3: TheSSS verschafft mit Monitoring-Tools wie Nmon einen Überblick über die Netzwerkauslastung.

Die Arbeit mit Dateien vereinfacht der Midnight Commander, den man via »mc« auf den Schirm holt ( Abbildung 4 ). Mit »links« ist zudem ein rudimentärer Browser an Bord, der ähnlich wie Lynx im Textmodus läuft.

Abbildung 4: Der Midnight Commander hilft beim Dateimanagement über die Konsole.

»backup« startet ein minimalistisches Backup-Programm. Es fragt zunächst ab, ob die zu sichernden Dateien auf einem USB-Stick oder einem FTP-Server landen sollen. Anschließend startet es schlicht den Midnight Commander, in dem der Anwender dann in mühsamer Handarbeit die zu sichernden Dateien kopiert. »fsbackup« sichert schlichtweg den kompletten Inhalt einer Partition in eine andere.

Wer Gefallen an TheSSS findet, installiert es mit »install2hd« auf die Festplatte. Dem Skript nennt man lediglich eine bereits vorhandene Zielpartition, in der es ohne weitere Steuerungsmöglichkeit ein neues Ext4-Dateisystem anlegt und TheSSS installiert. Wer seine Platte erst umpartitionieren möchte, dem stellt TheSSS lediglich die Tools »fdisk« und »cfdisk« zur Seite. Die Zielpartition muss mindestens ein GByte groß sein.

Als Bootloader spielt TheSSS den veralteten LILO ein. Sollten sich bereits andere Betriebssysteme auf dem Rechner befinden, bleibt die Einrichtung eines Bootmanagers wie Grub dem Benutzer überlassen. Das Installationsskript legt dann LILO in den Bootsektor der Zielpartition.

Fazit

TheSSS ist der passende Partner, wenn schnell einer der angebotenen Dienste her muss. Auch wenn der Webserver Thttp nicht mit Apache oder Nginx konkurriert, reicht der Funktionsumfang für die meisten Zwecke im Intranet aus. Im Gegenzug läuft TheSSS dank seiner geringen Größe auch auf schwachbrüstigen oder fast ausgelasteten Systemen. Viele Administratoren dürften jedoch schnell liebgewonnene Werkzeuge vermissen. Die Backup-Programme kann man zudem kaum als solche bezeichnen; wer ernsthaft Daten sichern möchte, greift besser zu einer entsprechend spezialisierten Distribution.

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