Mit SMART (Self-Monitoring, Analysis, and Reporting Technology, [1]) untersuchen und protokollieren Festplatten ihren gesundheitlichen Zustand selbst. Die daraus hervorgehenden Informationen geben frühzeitige Hinweise auf den möglichen Ausfall eines Laufwerks.
Mit dem SMART-Standard haben verschiedene Hersteller ihre eigenen Selbstdiagnoselösungen zusammengeführt. Er stellt eine Auswahl von Metriken und Methoden bereit, die das Betriebssystem einheitlich verarbeiten kann.
Der SMART-Standard definiert keine einzelnen Sensoren – weder deren Anzahl noch die Form, in der ein Gerät seine Daten übermittelt. Auf der untersten Ebene liefert ein SMART-Laufwerk ein einfaches Binär-Bit, das den Status wiedergibt: Ist das Gerät funktionstüchtig oder nicht? Allerdings zeigt der »failed
«
-Zustand nur an, dass ein Gerät vom Hersteller gesetzte Vorgaben nicht erfüllt; wie diese genau aussehen, bleibt meist dessen Geheimnis.
Praktisch alle Geräte liefern außerdem tiefer gehende Informationen in Form von SMART-Attributen. Auch sie unterliegen vollständig den Definitionen des Herstellers und sind kein Teil des SMART-Standards. Besonders wegen der technischen Unterschiede zwischen herkömmlichen Festplatten und SSD-Laufwerken fallen die Attribute teils sehr verschieden aus.
Als dritte Komponente kann ein SMART-Laufwerk Selbsttests unterstützen und deren Ergebnisse protokollieren. Sie geben genauere Informationen über den aktuellen Zustand des Geräts.
Für seine Attribute definiert ein Laufwerk Schwellwerte, die ebenfalls der Hersteller vorgibt und nicht immer einsehbar sind. Werden diese unter- oder in manchen Fällen überschritten, führt dies bei einer Selbstdiagnose zu einem negativen Ergebnis.
Jedes Attribut hat einen Rohwert sowie einen normalisierten Wert, der immer zwischen 0 und 254 liegt. Er erlaubt ebenfalls keinen Vergleich zwischen verschiedenen Festplatten, denn es gilt wieder: Der Normalwert unterliegt ausschließlich der Definition des Herstellers. Wikipedia führt unter [1] eine Liste handelsüblicher SMART-Attribute und deren Bedeutungen auf.
Das Open-Source-Projekt Smartmontools [2] bietet für Windows, Linux und andere Betriebssysteme Tools zur Abfrage von SMART-Eigenschaften an. Sie lesen die Attribute und Protokolle aus, initiieren Selbsttests und kontrollieren sowohl die Konfiguration als auch den Zustand der Geräte.
Smartmontools ist mit allen SMART-Features kompatibel und unterstützt ATA-, ATAPI-, SCSI- und Bandlaufwerke sowie SATA-3- und SATA-8-Geräte. Es liest auch die meisten RAID-Geräte aus, allerdings sorgen herstellerspezifische Befehlsdefinitionen für Probleme.
Der Daemon »smartd
«
läuft optional im Hintergrund und hält gemäß seiner Konfigurationsdatei »smartd.conf
«
die SMART-Informationen aktuell.