Open Source-Software findet in immer mehr Unternehmen und Behörden ihren Einsatz. Im Juli widmet IT-Administrator daher seinen Heftschwerpunkt der quelloffenen ... (mehr)

Snapper-GUI in Yast

Das grafische Konfigurationstool Yast enthält ein Snapper-Modul, mit dem Sie ebenfalls Snapshots erstellen und Unterschiede einsehen können (Bild 5). Sie finden das Modul im Abschnitt "Verschiedenes". Nach seinem Start wählen Sie zunächst unter "Aktuelle Konfiguration" eine Konfiguration aus. In der Liste erscheinen dann alle zugehörigen Snapshots. Mit den Buttons am unteren Rand können Sie jetzt einen neuen Snapshot "Erzeugen" oder den selektierten "Löschen". Nach einem Klick auf "Ändern" dürfen Sie die Beschreibung und den Cleanup-Algorithmus alias "Bereinigungsalgorithmus" anpassen.

Um die Unterschiede zwischen zwei Snapshots anzuzeigen, markieren Sie einen der beiden Snapshots in der Liste und klicken dann auf "Änderungen anzeigen". Yast zeigt jetzt auf der linken Seite einen Verzeichnisbaum mit allen veränderten Dateien. Sobald Sie eine Datei anklicken, erscheint auf der rechten Seite das Diff. Was Yast dort in diesem Bereich vergleicht, stellen Sie über die Punkte direkt über dem Diff ein (Bild 6). Die dort angebotene Auswahl hängt vom gewählten Snapshot ab. So können Sie sich etwa bei einem "single"-Snapshot "Den Unterschied zwischen dem Schnappschuss und dem aktuellen System anzeigen" lassen.

Bild 6: Hier erfolgt ein Vergleich zwischen einem Pre- und einem Post-Snapshot.

Um die präsentierten Änderungen wieder rückgängig zu machen, klicken Sie auf "Wiederherstellen". Mehrere Dateien auf einmal holen Sie zurück, indem Sie diese im Dateibaum auf der linken Seite mit einem Haken versehen und dann auf "Auswahl wiederherstellen" klicken. Mit "Abbrechen" kommen Sie wieder zur Liste mit den Snapshots zurück.

Drohende Inkonsistenzen

Snapper erstellt einen Snapshot vom aktuellen Zustand des Dateisystems. Außen vor bleiben folglich alle im Hauptspeicher zwischengelagerten und noch nicht gespeicherten Daten. In solchen Fällen ist der Snapshot anschließend unter Umständen inkonsistent. Ein Paradebeispiel sind Datenbanken, die der Administrator gegebenenfalls vor dem Erstellen eines Snapshots herunterfahren muss.

Des Weiteren garantiert Snapper nicht, dass sich das System nach einem "undochange" in einem konsistenten Zustand befindet. Nimmt man beispielsweise das Erstellen eines neuen Benutzerkontos zurück, könnte noch das komplette Home-Verzeichnis unter »/home« zurückbleiben. Das Chaos vergrößert sich, wenn »/home« ein eigenes Subvolume ist, auf dem eigene Snapshots liegen.

Wie bei Btrfs üblich, belegt ein neu angelegter Snapshot zunächst keinen weiteren Speicherplatz. Erst wenn sich Dateien ändern, speichert Btrfs die veränderten Datenblöcke separat ab. Das Löschen von Dateien gibt damit aber auch nicht immer zwangsweise Speicherplatz frei. Eine Partition, auf der Sie Snapshots ablegen wollen, sollten Sie daher immer mindestens doppelt so groß wie nötig dimensionieren.

Eine ausführliche Dokumentation zu Snapper liefern die openSUSE Reference [3] sowie die Manpages "man snapper" und "man snapper-configs". Bei Problemen im laufenden Betrieb hilft zudem ein Blick in die Datei »/var/log/snapper.log« . Darin protokolliert Snapper die ausgeführten Aktionen.

Ähnliche Artikel

comments powered by Disqus
Einmal pro Woche aktuelle News, kostenlose Artikel und nützliche ADMIN-Tipps.
Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und bin einverstanden.

Konfigurationsmanagement

Ich konfiguriere meine Server

  • von Hand
  • mit eigenen Skripts
  • mit Puppet
  • mit Ansible
  • mit Saltstack
  • mit Chef
  • mit CFengine
  • mit dem Nix-System
  • mit Containern
  • mit anderer Konfigurationsmanagement-Software

Ausgabe /2023