Im Filmklassiker "Matrix" steht der Protagonist Neo vor der Wahl: Soll er in der scheinbar sicheren, aber fremdkontrollierten Welt bleiben oder sich der harten Realität stellen? Bei Chatsystemen ist die Wahl natürlich nicht ganz so schwerwiegend, dennoch stehen Anwender oftmals vor der Entscheidung: Vertrauen sie Großkonzernen wie Meta (Facebook, WhatsApp), Alphabet (Google) oder dem undurchsichtigen Firmenkonstrukt Telegram ihre Chat- und Gruppenkommunikation an oder lieber nicht? Wer den Komfort einer modernen Chatapplikation mit Gruppen schätzt, seine Daten aber lieber selbst sichert, hat mit Matrix [1] eine ernstzunehmende Alternative zur Wahl. Allerdings erfordert deren Setup wiederum einen höheren Aufwand und natürlich einen eigenen Server.
Matrix selbst ist keine Software. Es handelt sich hierbei um ein quelloffenes, Ende-zu-Ende verschlüsseltes Protokoll für Chat- und Echtzeitkommunikation. Als offener Standard stellt es sicher, dass verschiedene Softwareimplementierungen wie "Element" (Client) oder "Synapse" (Server) zueinander kompatibel bleiben. Das Prinzip von Matrix ist dabei simpel: Der Anwender betreibt seinen Matrix-Server passend zu einer Internetdomäne wie "domain.com". Darauf erstellt er seine eigenen Benutzer, deren Namen dem Schema "@name:domain.com" folgen.
Bis hier hin wäre alles sehr einfach und nur ein weiterer geschlossener Chatdienst. Doch Matrix erlaubt, den Server im Internet zu publizieren (Federation). Das ermöglicht, dass sich Nutzer verschiedener Matrix-Server miteinander verbinden. Vereinfacht gesagt folgt Matrix damit dem Vorbild des SMTP-Mailservers. Der verteilt lokale Nachrichten innerhalb des geschlossenen Netzwerks und leitet externe Nachrichten zu den jeweiligen SMTP-Servern der anderen Domänen. Wie bei Maildiensten mischen sich hierbei selbstgehostete Lösungen samt
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