Microsoft hat Linux-basierte Software für Netzwerk-Switches, die es im eigenen Datacenter verwendet, unter einer freien Lizenz veröffentlicht.
Microsoft hat unter dem Namen SONiC (Software for Open Networking in the Cloud) eine Linux-basierte Softwaresammlung für Netzwerk-Switches veröffentlicht. Im wesentlichen handelt es sich um die Software, die Microsoft vorher als Azure Cloud Switch angekündigt hatte. Prinzipiell ist SONiC auf unterschiedlichen Linux-Distributionen lauffähig, wurde von Microsoft aber auf Debian Linux entwickelt. Microsoft will SONiC nicht als Produkt vermarkten, sondern setzt den Stack in den eigenen Datenzentren ein.
SONiC ermöglicht es, den größten Teil des Netzwerksoftware-Stacks auf Geräten unterschiedlicher Hersteller wiederzuverwenden. Dazu trägt der Einsatz des Switch Abstraction Interface (SAI) bei, einem offenen Standard zur Programmierung von Switch-ASICs in C, an dem Microsoft mitgewirkt hat und jetzt vom Open Compute Project verwaltet wird. SONiC setzt einen Switch voraus, der die ONIE-Spezifikation (Open Network Install Environment) des Open Compute Project unterstützt, beispielsweise einen Dell S6000-ON.
Mehr Informationen und der Quellcode sind auf der SONiC-Homepage zu finden.
Ähnliche Ziele wie SONiC verfolgt Open Network Linux, das auch ein Teil des Open Compute Project ist. Kürzlich hat Dell sein Switch-Betriebssystem OS10 vorgestellt, das ebenfalls auf Linux basiert und das Switch Abstraction Interface (SAI) des Open Compute Project verwendet.
Der neue Switch bietet 64 Ports mit 100 GbE in einem 2HE-Formfaktor.