Hewlett Packard Enterprise kauft das Unternehmen SGI, das seinerzeit bei grafischen Workstations marktführend war.
Für etwa 275 Millionen US-Dollar übernimmt Hewlett Packard Enterprise (HPE) die Firma SGI (Silicon Graphics International), die Rechner für High-Performance Computing (HPC) vertreibt. SGI hat im Geschäftsjahr etwas mehr als 500 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht und damit einen Verlust von 11 Millionen US-Dollar verzeichnet. HPE dagegen setzte allein im Servergeschäft knapp 14 Milliarden US-Dollar um.
In den achtziger und neunziger Jahren war Silicon Graphics Pionier und Marktführer bei grafischen Workstations und Servern und trieb die Standardisierung von Grafikschnittstellen wie OpenGL voran. Mit dem Aufkommen leistungsfähiger und günstiger Grafikhardware für PCs wie 3dfx und Nvidia verloren die SGI-Geräte jedoch mehr und mehr an Bedeutung. Auch ein Versuch mit PC-basierten Grafikrechnern, Fuß zu fassen, scheiterte. Schließlich konzentrierte sich SGI auf die Entwicklung von HPC-Servern auf der Basis von Linux. Das eigene Unix-Betriebssystem IRIX wurde ebenfalls eingestellt.
SGI hat einige eigene Software-Projekte unter einer Open-Source-Lizenz freigegeben, etwa das von IRIX stammende Dateisystem XFS, das auf Linux portiert wurde und heute das Standard-Dateisystem von Red Hat Enterprise Linux 7 ist. Auch die Entwicklung des Samba-Servers wurde von SGI unterstützt. Ein weiteres SGI-Tool, das heute Linux-Anwendern zur Verfügung steht, ist der Performance Co-Pilot, mit dem sich Anwendungen hinsichtlich ihrer Leistung analysieren lassen.
Red Hat fügt seinen Akquisitionen die Firma hinter dem Konfigurationsmanagement-Tool hinzu.