Der Linux-Erfinder will sich vorübergehend aus der Kernel-Entwicklung zurückziehen, um an der Entwicklung seiner Persönlichkeit zu arbeiten.
Im Zuge der Veröffentlich des Release-Kandidaten 4 von Kernel 4.19 hat der Linux-Erfinder Linus Torvalds überraschend angekündigt, sich eine Zeit lang aus der Kernel-Entwicklung zurückzuziehen. Auslöser dafür sei das Bewusstsein darüber gewesen, dass er eigentlich gerne die anstehende Kernel-Konferenz versäumt hätte, die aufgrund einer von ihm verschuldeten Terminüberschneidung kurzfristig verschoben wurde. Darüber und durch Gespräche mit anderen sei er zu der Erkenntnis gelangt, dass er es im Lauf der Jahre bei der Entwicklung des Linux-Kernels an Empathie für andere habe missen lassen: Beispielsweise hat Torvalds bei Fehlern anderer immer wieder drastische Beschimpfungen auf der Mailingliste an den Tag gelegt.
Für dieses Verhalten entschuldigt sich Linus Torvalds nun in seiner Mail an die Entwicklerliste und kündigt eine vorübergehende Auszeit an. Der vorübergehende Rückzug sei nicht als Reaktion auf eine Art Burnout zu verstehen, sondern wie seinerzeit bei der urprünglichen Arbeit an Git als Zeit, die er dafür braucht, um an seinem "Tooling und Workflow" zu arbeiten. Dies umfasst neben der Arbeit an sich selbst auch Dinge wie E-Mail-Filter, die künftige Beschimpfungen zu vermeiden helfen sollen.
Weil die Entwicklung des Kernel-Release 4.2 nicht wie gewollt voranschreitet, ist der Linux-Erfinder verstimmt.