Eine neue Version des Mainline-Kernels wurde freigegeben.
Etwas später als geplant hat Linus Torvalds das Release 4.10 des Linux-Kernels freigegeben. Dabei wurde beispielsweise die Strategie geändert, die verwendet wird, um im Hintergrund Daten auf einen Massenspeicher zu schreiben. Bisher konnte ein solcher Schreibprozess dazu führen, dass andere Prozesse stark blockiert wurden. Dies soll mit dem neuen Kernel, der den Hintergrundschreibprozess über ein besseres Queue-Management bremst, der Vergangenheit angehören. Ausgedacht hat sich das Prinzip Jens Axboe, der Autor des I/O-Benchmarking-Tools fio. Für RAID5 gibt es ein optimiertes Writeback-Features, das aber noch als experimentell gilt.
Neu ist auch der Support für virtualisierte GPUs im Linux-Hypervisor KVM. Damit lassen sich GPUs in virtuelle Maschinen verwenden. Unterstützt werden derzeit nur die Intel-GPUs ab der "vierten Generation". Dabei werden die GPUs nicht komplett an die VMs durchgereicht, sondern über ein "mediated device framework", das nur auf bestimmte Ressourcen direkten Zugriff erlaubt, während andere komplett virtualisiert sind.
Mehr Einblick in die Performance eines Linux-Kernels gibt das neue Tool "perf c2c", das die Nutzung der Prozessor-Caches analysiert. "perf sched timehist" hingegen erlaubt die genauerer Analyse des Schedulers.
Verbessert wurde auch der Support für diverse ARM-Boards wie Nexus 5/6 und Allwinner A64.