Canaonical hat nach massiver Community-Kritik seine Ankündigung, künftig für Ubuntu komplett auf 32-Bit-Pakete zu verzichten, teilweise zurückgenommen. Stattdessen will der Anbieter nun für die Versionen 19.10 und 20.04 LTS der Linux-Distribution in Absprache mit der Community ausgewählte Pakete als 32-Bit-Varianten offerieren.
Die Ankündigung von Ubuntu-Release-Manager Steve Langasek Mitte Juni, die Unterstützung der i386-Architektur in Zukunft komplett zu beenden und demzufolge auch kein Repository mit 32-Bit-Paketen mehr zu pflegen, hat hohe Wellen geschlagen. In deren Rahmen haben vor allem kritischen Stimmen seitens Ubuntu Studio sowie der Gamer- und WINE-Community den Ubuntu-Anbieter Canonical nun zu einem teilweisen Umdenken bewogen.
Wie der Hersteller verkündet, plant er, für Ubuntu 19.10 und 20.04 LTS auch selektierte 32-Bit-Pakete zu offerieren. Welche genau das sein werden, soll vorab im Rahmen eines Community-Prozesses entschieden werden. Weiter sollen die Diskussionen auch zu einem mölichst einvernehmlichen Ergebnis führen, wann sich Ubuntu endgültig von der 32-Bit-Architektur verabschiedet.
Allerdings belässt Canionical die Ankündigung nicht ohne ein Fingerzeig auf die Probleme von 32-Bit-Paketen: Da sie kaum mehr im Einsatz seien, werden sie weniger beobachtet und enthalten mehr Bugs. Zudem können diese Umgebungen generell nicht mehr von den Vorteilen zahlreicher moderner, mächtiger Software profitieren. So sind, wie Canonical betont, beispielsweise zahlreiche Gegenmaßnahmen gegen die berühmt-berüchtigten Prozessor-Sicherheitslücken Spectre und Meltdown unter 32-Bit-Systemen nicht lauffähig.
Die Server-Version des neuesten Ubuntu-Release bietet allerhand interessante Technologien.