Die Gremien des Java Community Process haben über die kommenden Spezifikationen abgestimmt und die von Oracle forcierte Roadmap für Java SE 7 und Java SE 8 angenommen.
Das Executive-Komittee hat in seiner Sitzung über die so genannten Java Specification Requests (JSR) abgestimmt, und dabei Zustimmung zu den JSRs 334, 335, 336 und 337 erteilt. Im JSR-000336 ging es um den Java SE 7 Release Content und beim JSR-000337 um das nämliche für Java SE 8. Bei den Wahlergebnissen zu Java SE 7 stimmten die Apache Foundation, Google und der unabhängige Entwickler Tim Peierls gegen den Vorschlag.
Peierls hatte sein Votum von einer Stimmenthaltung auf ein "Nein" geändert und begründet dies mit seiner Unzufriedenheit über die mangelnde Information Oracles zu den Lizenzbedingungen zu Java SE 7. In dieses Horn stößt auch Google und nennt die Lizenzierungsbestimmungen für das Testsuite Java Compatibility Kit (TCK) diskriminierend. Auch die Beteiligten, die mit "Ja" gestimmt haben, geben überwiegend ihrem Unmut über die Lizenzierungen für das TCK Ausdruck, darunter SAP, IBM und Red Hat. Die Forderung der Apache Software Foundation nach einem frei zugänglichen TCK zieht sich schon seit einigen Jahren hin und war auch schon unter der Sun-Ägide Thema. Das TCK ist notwendig, um qualifizierte Java-Anwendungen entwickeln zu können, und wird unter kommerzieller Lizenz vertrieben.
Tim Peierls hat anschließend seinen Rücktritt aus dem Komitee verkündet und begründet den Schritt mit der zu sehr von Firmeninteressen geprägten Ausrichtung. Er habe die Hoffnung verloren, dass der JCP etwas sinnvolles zustande bringen, schreibt er in seinem Blog.
[Diese Meldung stammt von Linux-Magazin Online]
Die Apache Foundation macht ihre Drohung wahr und beendet die Arbeit im JCP.