Auf der hauseigenen Konferenz und Messe OpenWorld in San Francisco hat Oracle als bedeutendste Neuerung im Datenbankbereich eine In-Memory-Option vorgestellt.
Oracle vereinigt dabei zwei schon seit Längerem existierende Technologien: Die Ablage kompletter Tabellen im Hauptspeicher und ein spaltenorientiertes Ablageformat (Columnar Format). Die neue Option, die mit dem ersten Patch Release von Oracle 12 im ersten Quartal 2014 verfügbar sein wird, zeichnet sich durch zwei wesentliche Vorteile aus:
Zum einen kann die gesamte Infrastruktur der Oracle Datenbank etwa in den Bereichen Backup, Hochverfügbarkeit oder Security zusammen mit der neuen Option verwendet werden. Das ergibt einen großen Wettbewerbsvorteil gegenüber In-Memory-Konkurrenzprodukten, die für diese Gebiete erst Lösungen neu entwickeln müssen.
Zum anderen können bestehende Anwendungen ohne Änderung von dem möglichen Geschwindigkeitszuwachs profitieren.
Ein einfaches "alter table..." kann einer bestehenden Tabelle eine In-Memory-Speicherstruktur hinzufügen (und sie auch wieder entfernen). Das spaltenorientierte Format hat dabei einen ähnlichen Effekt wie ein Index und kann Zugriffe insbesondere aus Analytics- und Reporting-Anwendungen bis über 100mal beschleunigen. Restriktionen bezüglich der verwendbaren SQL-Konstrukte gibt es nicht. Eine zeitintensive Datenmigration findet nicht statt. Scale-Out-Lösungen wie Oracle RAC können weiter benutzt werden.
Oracle hat neue Versionen seiner Produkte Oracle Business Intelligence, Oracle Business Intelligence Applications und Oracle Real-Time Decisions vorgestellt.
Nachdem erst kürzlich Oracle für das erste Quartal 2014 mit dem ersten Patch Release von Oracle 12 ein spaltenorientiertes In-Memory-Format angekündigt hat, kommt nun der Konkurrent IBM DB2 mit demselben Feature, hier heißt es BLU Acceleration.
Mit der neuen Version 3.7 bringt Oracles In-Memory Data Grid-Lösung, die auch Bestandteil des Middleware Portfolios und der Oracle Exalogic Elastic Cloud ist, etliche neue Funktionen mit.