Projekt Razorback will Zero-Day-Exploits verhindern
Oliver Frommel
28.07.2010
Die Hersteller des Intrusion-Detection-Systems Snort haben mit Razorback ein neues System ins Leben gerufen, das neue entwickelte Malware und Exploits verhindern soll.
Sourcefire, die Firma hinter dem Snort-IDS, präsentiert auf der Security-Konferenz Defcon ein neues System namens Razorback, dass neuartigen Schutz gegen Exploits und Malware bieten soll. Zur Abwehr neuer Bedrohungen soll Razorback sicherheitsrelevante Informationen unterschiedlicher Ebenen wie Firewalls, IDS, Virenscanner und so weiter zusammenführen. Der zentrale Razorback Dispatcher ist gewissermaßen die Sicherheitszentrale, das alle gesammelten Informationen verwaltet und gegebenenfalls eigenen Aktionen einleiten kann.
Auf der Sourceforge-Seite des Projekts steht Version 0.1 von Razorback zum Download bereit. Sie enthält aber nur einige wenige C-Dateien, die Basisfunktionen zum Verschicken von Alarm-Mails oder Sammeln von HTTP- oder DNS-Forensikdaten bieten. Das für den 1. August auf der Defcon erwartete Release soll nach Angaben von Sourcefire wesentlich mehr Funktionen enthalten.
Laut Untersuchungen der Firma Sonatype gab es in den letzten Monaten einen hohen Anstieg an Supply-Chain-Angriffen auf Open-Source-Softwareprojekte. Dem Bericht zufolge wurde in der Zeit zwischen Juli 2019 und Mai 2020 eine Anzahl von 929 Attacken verzeichnet. Im Vergleich dazu soll es in den vier Jahren zwischen Februar 2015 und Juni 2019 nur 216 solcher Angriffe gegeben haben.
Die zum Schutz der Privatsphäre gedachte Live-Distribution Tails ist jetzt in Version 1.1 verfügbar. Allerdings sind Gerüchte um einen Zero-Day-Exploit im Umlauf.