Eine neue, in der Sommerausgabe des Journal of Economic Perspectives veröffentlichte Studie kommt jetzt zu dem Schluss, dass Spam zwar weltweit jährlich über 16 Milliarden Euro Schaden verursacht, den Spammern aber lediglich 160 Millionen Euro einbringt.
Die Studie, die hier auch online zugänglich ist, konstatiert, dass 88 Prozent aller weltweit verschickten Mails als Spam zu klassifizieren seien. Dabei, so schätzen die Forscher, sei das Verhältnis von Kosten zu Nutzen rund 100:1 - einem hohen gesellschaftlichen Schaden steht ein marginaler Nutzen für den Spammer gegenüber. Da aber die Kosten für den Spamversand so niedrig sind - eine Million Mails lassen sich für 20 bis 50 Dollar versenden - rechnet es sich für kriminelle Spammer bereits, wenn nur ein Empfänger unter 25 000 zum Beispiel auf eine Phishing-Mail hereinfällt. Der besonders in den USA um Größenordnungen teurere SMS-Versand ist aus dem gleichen Grund kaum mit Spam verseucht. Damit bleibt Spam ein zumindest geringfügig profitables Geschäft, obwohl dank guter Filter nur 1,2 Prozent aller versendeten Spam-Mails tatsächlich in Inboxen von Benutzern landet und Spam via Botnetz so nur eine Conversion Rate von 0,00006 bis 0,0001 Prozent erreicht. Im Ergebnis plädieren die Forscher denn auch dafür, ergänzend zu Anti-Spam-Maßnahmen die Betriebskosten der Spammer zu erhöhen - sei es durch gesetzliche Abgaben beim Mailversand oder auch mit der Spam-the-Spammers-Technik. Schon leichte Kostensteigerungen würden viele Kampagnen unwirtschaftlich werden lassen.
Experten von Symantec haben erstmals öffentlich frei zugängliche URL-Abkürzungsdienste entdeckt, die von Spammern eingerichtet wurden und deren Kurz-URLs bisher nur in Spam-Mails auftauchten.