Befragt man Praktiker nach ihrer Methode zum Passwort-Management, stößt man immer wieder auf das gute alte Notizbuch, das unbestritten seine Vorteile besitzt. Andererseits muss man auch immer daran denken, es mitzunehmen und es unterwegs gut im Auge zu behalten. Eine Alternative sind Passwort-Manager in Software, die gespeicherte Passwörter verschlüsseln und nur bei Bedarf entschlüsselt ausgeben.
Ein neues Programm zu diesem Zweck, das sich auf der Commandline einsetzen lässt, ist Steel. Es ist in C geschrieben und verwendet zur Verschlüsselung AES mit 256 Bit im Cipher Feedback Mode (CFB). Zur Datenspeicherung verwendet es die Embedded-Datenbank SQLite und kann dabei mehrere Datenbanken verwalten. Zudem erzeugt es auf Wunsch selbst sichere Passwörter. Sogar Backups lassen sich mit Steel anfertigen und wiederherstellen. Selbst eine Suchfunktion fehlt nicht.
Der folgende Befehl initialisiert eine neue Passwort-Datenbank:
steel --open ~/.steel/pwdb
Daraufhin ist die Datenbank bereits geöffnet und es lassen sich Passworteinträge hinzufügen:
steel -a <title> <user> <url> <notes>
Bis auf den Title sind alle Angaben optional, anstelle der nicht angegebenen Werte werden einfach leere Anführungszeichen verwendet. Sind alle Passwörter eingegeben, schließt der Aufruf von "steel -c" die Datenbank und verschlüsselt sie.Mit anderen Worten: Ist die Datenbank geöffnet, sind die Passwörter für jeden lesbar, der Zugriffsrechte für die Datenbank besitzt. Die Permissions müssen also entsprechend restriktiv gesetzt sein, wenn es andere Benutzeraccounts auf dem Rechner gibt. Die Passwörter für die einzelnen Accounts werden zwar interaktiv abgefragt, aber um beispielsweise die verwendeten Loginnamen zu schützen, sollte man auch die History der Login-Shell leeren (siehe den ADMIN-Tipp "Bash-History im Griff").