ADMIN-Tipp: Vom Ubuntu-Desktop zum Server

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Vom Ubuntu-Desktop ist der Schritt zum Server nicht groß, aber der Teufel liegt im Detail.

Ubuntu Linux erscheint in verschiedenen Varianten, für den Admin genügt in der Regel die Server-Ausgabe. Sie unterscheidet sich in wichtigen Details, dennoch ist für einen nachträglichen Wechsel eine Neuinstallation überflüssig. Wer eine Maschine mit installiertem Desktop zum Server umrüsten möchte, deinstalliert zunächst das Paket "ubuntu-desktop" sowie alle davon abhängigen Pakete. Diese lassen sich mit einer Verkettung von grep und sed automatisch auslesen, der vollständige Befehl lautet so:

$ sudo apt-get remove ubuntu-desktop $(apt-cache show ubuntu-desktop | grep "^Depends:" | sed "s/^Depends: //" | sed "s/,//g")

Als Argument für "apt-get remove" folgt neben "ubuntu-desktop" das Ergebnis von "apt-cache show ubuntu-desktop", aus dem grep und sed die Abhängigkeiten extrahieren und ins richtige Format bringen. Als Resultat entfernt apt-get Grafikbibliotheken, Oberflächen, Login-Manager, Xorg und alle verwandten Pakete.

Danach folgt die Installation der Server-typischen Pakete. Anders als bei der Desktop-Edition erfolgt die Auswahl über das Programm tasksel, das man mit

$ sudo apt-get install tasksel

installiert und mit dem Befehl

sudo tasksel

 aufruft. In der Eingabemaske erfolgt die Installation des Tasks "Basic Ubuntu Server" sowie darüber hinaus benötigte Server-Pakete wie "OpenSSH Server", "LAMP Server", "Tomcat Server" und so weiter. Vor Version 12.04 verwendete die Server-Version außerdem einen anderen Kernel, doch inzwischen setzt Ubuntu auf dem Desktop und dem Server denselben ein.

Mit dem Basic Ubuntu Server erreicht unter anderem das Paket unattended-upgrades das System, das auf Wunsch Aktualisierungen automatisch einspielt. Einerseits sollte man dabei Vorsicht walten lassen, denn ein unbeaufsichtigtes Update birgt immer das Risiko eines Problems, das im schlimmsten Fall einen Produktivserver lahmlegt. Andererseits ist es auch ein effektiver Weg, um das System auf dem aktuellen Stand zu halten und Sicherheitslücken schnell zu schließen. In der Voreinstellung installiert unattended-upgrades deshalb nur sicherheitsrelevante Updates automatisch. Die anderen Kategorien updates, proposed und backports aktiviert man in der Konfigurationsdatei /etc/apt/apt.conf.d/50unattended-upgrades, indem man die Kommentarzeichen vor den entsprechenden Zeilen entfernt.

11.10.2013
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