Verpackungsmaterial

Damit steht nun eine komplette Verbindung zum Server. Alice kann somit endlich ihre Nachricht auf die Reise schicken. Dies geschieht wiederum per SILC Packet Protocol, dem Herzstück des SILC-Protokolls. Neben den binär codierten Nachrichten überträgt es auch Kommandos und weitere wichtige Informationen. Wie der Name des Protokolls bereits andeutet, verpackt es Alices Nachricht in kleine Pakete.

Abbildung 1: Der Aufbau eines SILC-Pakets.

Jedes von ihnen besitzt einen Header, der Informationen zu den enthaltenen Nutzdaten (Payload) und somit dem Typ des Pakets liefert. Zusätzlich wird über einen entsprechenden Hash-Algorithmus (HMAC) ein so genannter Message Authentication Code (MAC) errechnet. Er bildet eine Prüfsumme, die am Ende des Pakets mitgesendet wird. Mit ihrer Hilfe deckt der Empfänger Manipulationen oder Übertragungsfehler auf. Damit das reibungslos funktioniert, bleibt der MAC-Bereich im Gegensatz zum restlichen Paket unverschlüsselt.

Wanderschaft

So verpackt, wandert Alices Paket nun vom Client zum Server. Dieser stellt es aber nur dann zu, wenn der Empfänger – in diesem Fall also Bob – ebenfalls direkt mit ihm verbunden ist. Andernfalls zerbricht er sich nicht weiter den Kopf und übergibt das Paket kurzerhand an einen so genannten Router (in der SILC-Dokumentation findet man auch den Begriff "Router Server"). Router bilden die höchste Instanz in einem SILC-Netzwerk und dienen ausschließlich der Weiterleitung von Nachrichten.

Gleiches passiert nun auch mit Alices Paket: Der Router nimmt es vom Server entgegen, leitet es wieder an einen anderen Server weiter, der es dann wiederum Bobs Client zustellt. Dazu muss der Router allerdings wissen, an welchen der vielen angeschlossenen Computer er Alice Nachricht weiterleiten muss. Glücklicherweise sind SILC Router allwissend. Jeder einzelne von ihnen kennt alle an das SILC-Netzwerk angeschlossenen Clients, Router und Server. Wenn dem Router eine benötigte Information fehlt, fragt er einfach die angeschlossenen Server und Router um Rat. Router überblicken somit stets den globalen Zustand des SILC-Netzwerkes, in dem sie sich befinden.