Darf der Benutzer mehrere Programme verwenden, benötigt man ein Auswahlmenü. Ein Shellskript dient dazu, dieses Menü per »9menu
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anzuzeigen. In nur einer Skriptzeile findet sich das ganze Angebot erlaubter Software. Gegenüber klassischen Desktoplösungen verbraucht »9menu
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auch wenige Rechnerressourcen. Das Shellskript (Listing 2) wird mit den folgenden Zeilen von der Datei ».bashrc
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aufgerufen:
Listing 2
Desktop-Menü
/home/buero/start.sh exit
Wichtig ist die absolute Pfadangabe des Shellskripts. In Listing 2 »start.sh
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fängt der Trap-Befehl wieder den Abbruch über die Tastatur ab (Signal 2, [Strg]+[C]).
Das Shellskript lässt sich auch beim Anmelden aus einer Datenbank heraus erzeugen. Damit kann man zentral in einer Datenbank festlegen, welcher Mitarbeiter welches Programm benutzt. Die notwendige Ergänzung von ».bashrc
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zeigt das Listing 3.
Listing 3
Menü aus Datenbank
Die Verlängerung von ».bashrc
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im Listing 3 macht das "verborgene" Shellskript ».start.sh
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zunächst beschreibbar. Der »echo
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-Befehl erzeugt die ersten Zeilen. Das Menü selbst wird mittels der drei Variablen erzeugt. »$a
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und »$c
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bilden den Anfang und Schluss der Menüzeile. »$b
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bezieht seinen Inhalt aus der Datenbankabfrage. Das Skript wird anschließend nur les- und ausführbar gemacht. Die so erzeugte Sitzung zeigt die Abbildung 3.
Das Beispiel 4 schützt nicht vor den bösartigen Eingriffen qualifizierter Benutzer. Es hilft aber, "normale" Benutzer nicht auf unerwünschte Abwege gelangen zu lassen. Solange man keinen Zugriff auf die Shell und Dateimanager gewährt, sind die Hürden, die Beschränkungen zu umgehen, für die meisten Mitarbeiter zu hoch.
Im Zusammenspiel mit einer Dienstanweisung oder Betriebsvereinbarung, die jede Umgehung sanktioniert, dürfte das Ziel erreicht werden: Jeder Benutzer nutzt nur die Programme, die er für seine Arbeit wirklich braucht.