Selbst wenn es brauchbare Open-Source-Software für jeden gewünschten Einsatzzweck gibt, entsteht früher oder später der Wunsch, sie an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Je nachdem, wie gut die ursprünglichen Programmautoren diesen Wunsch vorhergesehen und respektiert haben, kann das in wenig oder mehr Arbeit münden. Im glücklichsten Fall erschöpfen sich die Änderungen im Setzen einiger Einstellungen in einer Konfigurationsdatei, mit etwas Pech ist es notwendig, den Quellcode zu durchsuchen und an den passenden Stellen zu ändern – einschließlich dem Problem, die Änderungen mit künftigen Updates des Programms zu vereinbaren.
Corteza [1] verspricht dem Benutzer eine Open-Source-Plattform, die sich individuell für jeden Einsatzzweck anpassen lässt und ermöglicht, noch nicht implementierte Funktionalität umzusetzen. Die Plattform bringt nicht nur von Haus aus Anwendungen wie Customer Relationship Management (CRM) und Messaging mit, sondern bietet die Möglichkeit, eigene Anwendungen zu entwickeln. "Low Code", also wenig Programmiercode, ist hier das Schlagwort, da die Herstellung eigener Apps mit nur wenig Code möglich ist.
Corteza ist das Upstream-Community-Projekt für die Crust-Plattform, die von der gleichnamigen Firma kostenpflichtig vermarktet wird. Corteza wurde erst letztes Jahr als Open Source veröffentlicht und war unter dem Namen "Crust" ein Produkt der gleichnamigen Firma. Deshalb findet sich an vielen Stellen in der Software noch der Name Crust.
Corteza besteht aus etlichen Komponenten, die in den Programmiersprachen Go (serverseitig) und Javascript (Frontend) geschrieben sind. Neben einem Webserver wie Nginx oder Apache setzt Corteza auch eine Datenbank voraus, derzeit MySQL. Künftig soll PostgreSQL die Default-Datenbank werden, auch wenn MySQL weiterhin unterstützt wird. Zusätzlich zum normalen Storage
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