Der Performance-Gewinn fällt zwar etwas geringer aus, als es von einem reinrassigen SSD-Laufwerk zu erwarten wäre, dafür beschleunigt hier eine relativ kleine und daher preiswerte SSD aber auch große Volumes, deren komplette Migration auf Flash-Speicher womöglich nicht wirtschaftlich wäre. Zusätzlich kommt mit der RAID-Konfiguration Redundanz ins Spiel, die für Ausfallsicherheit sorgt. Solange die am häufigsten genutzten Daten in den Cache passen und hauptsächlich gelesen werden, erweist sich der Nytro-MegaRAID-Controller als wahrer Nachbrenner für die Platten.
Lohnt sich das?
Ob sich ein SSD-beschleunigter RAID-Controller tatsächlich auszahlt, hängt entscheidend vom Workload ab, der ihm zugemutet wird. Nur wenn eine Menge von Daten, die das Volumen des Cache nicht sprengen, häufig gelesen werden, kann der Cache seine Stärken ausspielen. Wo überwiegend geschrieben wird oder sich Zugriffe kaum wiederholen, greift der Cache ins Leere und bewirkt keine Performance-Verbesserung. Herkömmliche synthetische Benchmarks eignen sich oft nur bedingt, um den Performance-Gewinn eines Cache zu messen, weil ihre Zugriffsmuster eben nicht denen entsprechen, die Applikationen in der Praxis erzeugen. Man kann sich hier unter Umständen helfen, denn zumindest die besseren Benchmarks lassen sich umfangreich parametrisieren, aber das bleibt eine Notlösung.
Eine viel bessere Vorausschau ermöglicht dagegen die Nytro Predictor Software von LSI, von der man zumindest eine Trial-Version gegen Registrierung kostenlos herunterladen kann. Die reguläre Verwendung ist allerdings kostenpflichtig. Sie beobachtet das I/O-Geschehen über einige Stunden und ermittelt, wie gut die Caching-Algorithmen des Nytro-RAID-Controllers damit zurechtkommen würden. Im Ergebnis erhält man eine Prognose des wahrscheinlichen Geschwindigkeitsvorteils bei Einsatz der Beschleunigerkarte.