Neues in Windows Server 2012 R2

Elena Elisseeva, 123RF

Herbstputz

Letzten Monat ist die neueste Version des Serverprodukts von Microsoft erschienen. Dieser Artikel gibt einen Übersicht über die Neuerungen in Windows Server 2012 R2.
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Mit Windows Server 2012 R2 bringt Microsoft den Nachfolger von Windows Server 2012 auf den Weg. Die neue Version bietet zahlreiche Neuerungen, vor allem im Bereich der Virtualisierung. Windows Server 2012 R2 ist die Serverversion, die optimal mit Windows 8.1 zusammenarbeitet. Im Gegensatz zum Client-Update ist der Server allerdings nicht kostenlos verfügbar. Ausnahme ist die kostenlose Virtualisierungslösung Hyper-V Server 2012 R2. Diese bietet im Bereich der Virtualisierung alle Funktionen, die auch die Vollversion von Windows Server 2012 R2 besitzt.

Wie bereits Windows Server 2012 ist auch die neue Version in den beiden Editionen Standard und Datacenter zu haben. Auch in Windows Server 2012 R2 gibt es keine Enterprise-Edition mehr. Die Editionen Standard und Datacenter unterscheiden sich nicht mehr im Funktionsumfang, sondern nur noch bei der Lizenzierung. Cluster lassen sich zum Beispiel seit Windows Server 2012 auch mit der Standard-Edition aufbauen. Das Lizenzmodell hat Microsoft im Vergleich zu Windows Server 2012 nicht angepasst, die Preise dagegen schon. So ist die Datacenter-Edition etwa ein Drittel teurer als der Windows Server 2012. Bei der Standard-Edition bleibt allerdings der Preis gleich. Microsoft rechtfertigt die Preiserhöhung vor allem durch die zahlreichen neuen Features im Bereich der Virtualisierung.

Neues Lizenzmodell

Neu in Windows Server 2012 R2 ist die Möglichkeit, auf Basis von Enterprise Agreements bestimmte Lizenzen zu erwerben, die im Betrieb zusammen mit Windows Azure Kosten sparen sollen. Lizenzen von Windows Server 2012 R2 sind direkt an die physische Hardware gebunden. Jede Lizenz deckt weiterhin zwei physische Prozessoren ab. Kunden dürfen mit der Standard-Edition außerdem bis zu zwei virtuelle Server auf dem lizenzierten Host betreiben. Beim Einsatz der Datacenter-Edition dürfen Anwender so viele virtuelle Server auf dem Host betreiben, wie die Hardware hergibt. Welche Edition man am besten einsetzt, muss man einfach ausrechnen. Als Faustregel lohnt sich die Anschaffung der Datacenter-Edition für alle, die auf einem Server mit zwei Prozessoren mehr als 14 virtuelle Server betreiben. Die Datacenter-Edition kostet 6155 US-Dollar, die Standard-Edition 882 US-Dollar.

Weiterhin gibt es die Editionen Essentials und Foundation. Windows Server 2012 R2 Essentials erlaubt die Anbindung von bis zu 25 Benutzern ohne zusätzliche Client-Zugriff-Lizenzen (CALs). Beim Einsatz von Windows Server 2012 R2 Foundation darf auf dem Server nur ein Prozessor verbaut sein. Auch hier sind bei bis zu 15 Benutzern keine CALs notwendig. Der Preis für die Essentials-Edition wurde auf etwa 501 Dollar erhöht. Foundation ist direkt an die Hardware gebunden, da diese Edition nur als OEM-Version verfügbar ist.

Für die Editionen Standard und Datacenter benötigen Anwender weiterhin CALs. Auch in Windows Server 2012 R2 lassen sich diese benutzerbasiert oder pro Gerät erwerben, können aber weiterhin aufgesplittet werden. Es ist aber erlaubt, auch mit den CALs von Windows Server 2012 auf R2-Server zuzugreifen.

Dieses Entgegenkommen gilt auch für die erweiterten Serverdienste wie die Rechteverwaltung und die Remote-Desktop-Dienste. Das heißt, Unternehmen, die bereits Windows Server 2012 umfassend lizenziert und im Einsatz haben, müssen nur neue Serverlizenzen kaufen und können ihre Server direkt auf Windows Server 2012 R2 aktualisieren.

Cloud und Virtualisierung überall

Windows Server 2012 R2 soll noch Cloud-orientierter sein als Vorgängerversionen. Neben der Möglichkeit, Server über Windows Azure Online Backup in der Cloud zu sichern, arbeitet Hyper-V in Windows Server 2012 R2 eng mit Windows Azure Virtual Machines zusammen. In System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 lassen sich die beiden Systeme parallel anbinden und virtuelle Server zwischen Netzwerk und Cloud verschieben. Außerdem arbeitet Hyper-V eng mit dem neuen Windows-Azure-Wiederherstellungs-Manager zusammen. Dieser ermöglicht Cloud-basierte Replikation und Sicherungen von virtuellen Servern auf Basis von Hyper-V oder Windows Azure Virtual Machines.

Dank Datendeduplizierung lassen sich bereits in Windows Server 2012 doppelte Dateien auf Dateiservern finden und eliminieren. Mit Windows Server 2012 R2 ist das jetzt auch auf virtuellen Festplatten möglich. Das kann auf Hyper-V-Hosts mit vielen virtuellen Servern deutlich Platz einsparen. VHDX-Dateien können Anwender in Windows Server 2012 R2 jetzt auch als iSCSI-Ziel zur Verfügung stellen, Windows Server 2012 unterstützt in diesem Bereich nur VHD-Dateien mit maximal 2 TByte. Verwalten lassen sich diese Bereiche jetzt in der PowerShell 4.0, da einige zusätzliche Commandlets integriert wurden.

Eine weitere Verbesserung von Datei-servern in Windows Server 2012 R2 ist die effizientere Verwendung von SSD-Festplatten. Diese lassen sich zusammen mit anderen Festplatten in Speicherpools zusammenfassen, was die Gesamtleistung eines Dateiservers deutlich beschleunigen kann. Windows Server 2012 kann bereits Netzwerkkarten zu Teams zusammenfassen. In Windows Server 2012 R2 hat Microsoft diese Funktionen deutlich erweitert und vereinfacht. Auch im Bereich Hyper-V lassen sich Netzwerkteams jetzt leichter und stabiler betreiben.

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