Die Administration von Clients oder Servern erfordert nicht unbedingt theoretische Kenntnisse der Architektur und des internen Aufbaus von Betriebssystemen. IT-Experten jedoch, die zukunftsträchtige und hardwarenahe Entscheidungen treffen, dürften schon ein deutlich größeres Interesse an der Theorie von Betriebssystemen und deren Bindung an die einsetzbare Hardware haben. Nach der obligatorischen Einführung in Betriebssystemarten und -Architekturen erwartet den Leser von "Betriebssysteme" ein methodisch strukturiertes Buch, das sich der Lösung anfallender Probleme bei modernen Betriebssystemen widmet. Dabei beschreibt der Autor Eduard Glatz sowohl theoretische Grundlagen als auch deren Praxisbezug.
Zunächst hatte die rasante Weiterentwicklung im Bereich der Hardware bis zur Jahrtausendwende keinen wesentlichen Einfluss auf die grundlegenden Konzepte eingesetzter Betriebssysteme. Mit dem Aufkommen von 64 Bit-Architekturen und später mobiler sowie Embedded Systeme zeigten sich allerdings vielfältige Neuerungen, die auch Bestandteil der Lektüre sind. Dennoch orientiert sich das Buch vor allem an den beiden Branchengrößen Windows und Unix. Hierbei darf der Leser aber keineswegs Anleitungen erwarten, denn das Buch in seiner dritten Auflage möchte vielmehr die Frage "Wie funktioniert ein Betriebssystem?" grundlegend beantworten. Dazu berücksichtigt der Autor neben dem Thema Adressierung auch die Entwicklungen der Systemprogrammierung. Einen großen Anteil der knapp 700 Seiten nehmen Prozesse und Threads ein. Ebenfalls fehlen die Basiskomponenten Speicherverwaltung, Dateisysteme oder die Arbeitsweise von Ein- und Ausgabe nicht. Einzig der Abschnitt Virtualisierung ist angesichts der enormen Bedeutung mit zehn Seiten sehr knapp ausgefallen.
Eduard Glatz ist Professor für die Lehrgebiete Systemsoftware und Betriebssysteme, weswegen der akademische Ansatz im
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