Munin ist als Überwachungsumgebung so ausgelegt, dass sich Ressourcen- und Performance-Trends einfach ermitteln lassen. Die Umgebung soll dabei eine der zentralen Fragen beim Netzwerkmanagement beantworten: Wo gibt es Probleme und wie können diese zeitnah gelöst werden? Die Bezeichnung leitet sich übrigens aus der nordischen Mythologie ab: Hugin und Munin sind die Raben des Gottkönigs Odin. Sie suchen in ganz Midgard nach ihm, finden ihn, erinnern sich und berichten es später. Nach dieser Erzählung kann "Munin" als "Erinnerung" interpretiert werden.
Das Herzstück einer Munin-Umgebung ist der Munin-Master, der für die Interaktionen mit den Knoten verschiedene Protokolle verwendet. Der Master stellt in definierbaren Zeitabständen Verbindungen zu den Knotenpunkten her, synchronisiert verschiedene Metriken und schreibt diese Daten in die RRDtool-Dateien (RRD). Der Master prüft on-the-fly die eingehenden Werte und führt einen Gegencheck mit im System hinterlegten Grenzwerten durch. Wird ein Wert über- beziehungsweise unterschritten, gibt das System eine Warnung aus. In Vorgängerversionen entpuppte sich die Aufbereitung von Graphen und Warnungen als echter Ressourcenfresser. Dieses Problem ist in der aktuellen Version behoben.
Der Master besteht aus verschiedenen Komponenten. Die Komponente "munin-cron" führt "munin-limits" und "munin-update" aus. Hinter der Komponente "munin-update" verbirgt sich der Datensammler, der die Daten der Knoten einliest und in die RRD-Dateien schreibt. Die Komponente "munin-limits" informiert den hinterlegten Kontakt, ob sich Werte verändert haben; gängige Werte sind "ok", "warn" und "crit". Meist wird Munin in Verbindung mit Nagios betrieben und in diesem Fall als möglicher "Kontakt" konfiguriert.
Munin 2.0
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