Editorial

Standard fürs Monitoring

Um sich als Admin einen besseren Überblick zu verschaffen, wie es um Komponenten und Dienste in der IT-Landschaft bestellt ist, müssen passende ... (mehr)

Kurz vor Redaktionsschluss fand in München die PromCom statt, eine Konferenz rund um die relativ neue, aber bereits sehr populäre Monitoringlösung Prometheus, die wir in Heft 06/2017 im Detail vorgestellt haben. Neben spezifischen Neuigkeiten rund um Prometheus gab es dort eine Ankündigung, die auch für Anwender anderer Monitoringsoftware interessant werden könnte: Eine Initiative namens OpenMetrics wurde von der Cloud Native Computing Foundation als unterstütztes Projekt aufgenommen. Die Idee dahinter ist, ein Datenformat für gesammelte Metriken zu etablieren, das nicht auf eine einzelne Software beschränkt ist, sondern sich auch zum Austausch zwischen Systemen eignet.

OpenMetrics basiert auf dem Exposition-Format von Prometheus, besitzt aber letztlich eine sehr einfache textbasierte Struktur, die verschieden Arten von Metriken wie Zähler, Histogramme und so weiter codieren kann. Unternehmen wie AppOptics, Cortex, Datadog, Google, InfluxData, Prometheus, Sysdig und Uber haben bereits Unterstützung für OpenMetrics angekündigt. Andere Firmen und Open-Source-Entwickler werden hoffentlich folgen, denn etwas mehr Standardisierung kann im Dschungel der Monitoringlösungen sicher nicht schaden.

Bis es soweit ist, geben wir in unserem Schwerpunkt eine Orientierungshilfe, in der wir weitgehend unbekannte Programme vorstellen, aber auch einen frischen Blick auf bewährte Lösungen werfen. So hat etwa Intel ein eigenes Monitoringpaket programmiert, das nicht etwa auf die Überwachung von CPUs spezialisiert ist (das kann es natürlich auch), sondern auch die üblichen Verdächtigen der Open-Source-Welt hinsichtlich ihrer Performance dauerhaft überwachen kann. Das Paket mit dem Namen "Snap" stellen wir ab Seite 69 im Detail vor. Ein Konkurrent, der ebenfalls in erster Linie die Performance im Auge behält, ist Netdata, das ab Seite 80 die Hauptrolle spielt.

Dass für die Überwachung kleinerer Umgebung keine großen Investitionen nötig sind, beweist ab Seite 88 das NEMS-Paket, das die bekannte Monitoringsoftware Nagios auf den Raspberry Pi bringt. Ähnlich wie Nagios hat auch Munin eine Entwicklungsgeschichte vorzuweisen, die 15 Jahre zurück reicht – eine beachtliche Leistung in der oft schnelllebigen Welt der Open-Source-Software. Mehr darüber können Sie ab Seite 84 lesen. Zeit beim Setup der Überwachung spart NeDi (Seite 76), das selbständig Netzwerke durchsucht und dabei möglichst alle vorhandenen Geräte aufspürt. Die dabei gefundenen SNMP-Geräte können mit aktueller Software wie InfluxDB und Grafana überwacht werden, wie unser Artikel auf Seite 72 beweist.

Viel Spaß beim Lesen!

Oliver Frommel

Leitender Redakteur

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