Als eine der letzten BSD-Distributionen führt auch OpenBSD Kernel-Level-Threads ein.
Mit dem aktuellen Release 5.2 führt OpenBSD nun Threads im Kernel ein, die es ermöglichen, dass Programme mit mehreren Threads von Multicore-Prozessoren Gebrauch machen. Bisher waren Threads nur als Library implementiert, die aber im Kernel nur auf einen Thread abgebildet wurden. OpenBSD ist eine der letzten Unix-Varianten, die Kernel-Level-Threads implementieren. Solaris, Linux, FreeBSD und NetBSD tun dies schon lange.
Der Fokus von OpenBSD liegt allerdings darauf, eine möglichst sichere Unix-Distribution zu schaffen. Deshalb unterziehen die Entwickler allen Code einer ausführlichen Review und setzen kryptografische Methoden ein, wenn es sinnvoll und möglich ist. So hat auch die Secure-Shell-Implementierung OpenSSH ihren Ursprung im OpenBSD-Projekt. Auch das Failover-Protokoll CARP, geht auf das Konto der OpenBSD-Entwickler, die eine patentfreie Alternative zu Ciscos HSRP und VRRP entwickeln wollten. Wie Dragonfly wurde auch OpenBSD 1995 als Fork des FreeBSD-NetBSD-Projekts gestartet.
Weitere Neuerungen in OpenBSD 5.2 sind erweiterter Hardware-Support sowie Verbesserungen am Netzwerk-Stack, beim Routing und an der pf-Firewall. Auch der Nginx-Webserver ist nun in den Paket-Repositories enthalten.
Zu jedem Release gibt die OpenBSD auch einen Song heraus, der dieses Mal der Linux-Welt einen sarkastischen Seitenhieb versetzt. Während Linux gegen eine Welt angetreten sei, in der Software nur auf Microsoft-Systemen läuft, sei nun ein Zustand erreicht, in der Programme nur auf jeweils einer spezifischen Linux-Distribution funktionierten. Außerdem führe der Hype um Linux dazu, dass jede Neuerung automatisch in den Posix-Standard aufgenommen würde, so der Tenor von "Aquarela do Linux", das sich wiederum auf den Samba-Song "Aquarela do Brasil" bezieht, der ein überaus beschönigendes Bild von Brasilien malt.
Das OpenBSD-Projekt hat sein freies Unix-Betriebssystem in Version 4.9 veröffentlicht.
OpenBSD
Mittwoch, 07. November 2012 11:59:27