Beim Einschalten eines Rechners, egal ob physisch oder virtuell, läuft eine Reihe von Programmen ab, noch bevor das Betriebssystem startet. Was der Mainframe noch als "Initial Program Load" oder schlicht "IPL" bezeichnete, ist in der PC-Welt gemeinhin als "booten" bekannt. Technisch gesehen setzt der Prozessor den Programm-Counter auf die Speicherzelle 0 und arbeitet sich dann im Speicher vorwärts, bis er ausführbaren Programmcode findet. In einem regulären PC stößt die CPU zuerst auf das "Basic Input Output System", kurz BIOS, oder genauer gesagt: mehrere BIOS. Denn jedes Device, das in einem PC steckt, darf sein eigenes BIOS in den Speicher einblenden, sodass dieser Code noch vor dem Betriebssystem startet und die Hardware initialisiert.
In einem Desktop-PC ist vor allem das BIOS der Grafikkarte wichtig, sonst bleibt der Bildschirm dunkel. In Servern, die zur Not auch ohne Grafikkarte auskommen, muss eventuell erst ein RAID- oder SAN-Controller sein BIOS ausführen, damit das startende Betriebssystem später überhaupt eine Festplatte findet. Schon in den 1980er Jahren gab es darüber hinaus die Möglichkeit, mit einem BIOS auf der Netzwerkkarte den Systemstart über das LAN auszuführen. Damals konkurrierten jedoch die Hersteller der Netzwerkkarten mit eigenen Bootcodes. Erst 1998 stellte Intel die PXE-Spezifikation 2.0 (Preboot Execution Environment) vor, die seither einheitlich bei allen Systemen zum Einsatz kommt.
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