Die Mozilla Foundation veröffentlicht mit Rust nun eine eigene Programmiersprache.
Die Mozilla Foundation hat Version 0.1 der eigenen Programmiersprache Rust freigegeben. Bei Rust handelt es sich, wie sich die Entwickler ausdrücken, um eine "curly-brace programming language" im Stil von C, C++, und Javascript, die Blocks mit geschweifte Klammern kennzeichnet. Darüber hinaus bedient Rust verschiedene Paradigmen wie imperative, parallele, objektorientierte und funktionale Programmierung. Den objektorientierten Stil beispielsweise realisiert Rust mit Hilfe von Interfaces. Hauptentwickler Graydon Hoare arbeitet bereits seit 2006 an Rust, 2009 stieg die Mozilla Foundation in das Projekt ein.
Rust ist nicht auf Webprogrammierung beschränkt, sondern als allgemeine einsetzbare Programmiersprache gedacht, mit der sich auch für größere Anwendungen und Systemsoftware schreiben lassen. Rust-Programme werden nicht interpretiert, sondern von Compiler vorab in Maschinencode übersetzt. Die Sprache bietet Pointer, gleichzeitig aber Memory Management mit Garbage Collection. Zeichenketten behandelt Rust von Haus aus als UTF8. Rust selbst ist mit Hilfe des Compiler-Frameworks LLVM realisiert. Ähnlich wie die von Google veröffentlichte Programmiersprache Go kann man Rust als eine Art modernes C verstehen. Weil Rust gängige Aufrufkonventionen von compiliertem C-Code verwendet, lassen sich Module/Bibliotheken beider Sprachen linken. Mehr darüber verrät der Abschnitt "Interacting with foreign Code" im Rust-Tutorial.
Das Tar-Paket von Rust 0.1 lässt sich von http://www.rust-lang.org/ herunterladen, wo sich auch ein ausführliches Tutorial und eine Referenz der Kernsprache und der Standardbibliothek finden. Als freie Software steht Rust unter der MIT-Lizenz. Die obligatorische Hello-World-Implementierung sieht in Rust so aus:
use std; import std::io; fn main() { for i in [1, 2, 3] { io::println(#fmt("hello %d\n", i)); } }
Auch von der neuen Programmiersprache der Mozilla-Foundation gibt es nun eine aktualisierte Version.