Durch falsche Einstellungen kann man sich allerdings auch selbst von seinen Daten aussperren, die Verarbeitungsgeschwindigkeit reduzieren und die Gefahr eines Datenverlusts erhöhen. Daher sollten sich genau wie beim Parameter »-o
«
nur erfahrene Nutzer über die Konfigurationsdatei hermachen. Welche der dortigen Einstellungen welche Funktionen betreffen, erklärt die Manpage zu Less-FS (»man lessfs
«
).
Um ein Verzeichnis bereits beim Systemstart zu mounten, müssen Sie Less-FS in die Startskripte einbinden. Dazu liegt dem Quellcode-Archiv im Unterverzeichnis »/etc
«
das Skript »lessfs
«
bei. Es folgt dem System-V-Init-Standard, scheint aber mit der heißen Nadel gestrickt worden zu sein und bleibt somit lediglich eine Vorlage. Um das Skript sinnvoll einzusetzen, müssen Sie zumindest in der Zeile 21 hinter »MOUNTPOINT=
«
das einzuhängende Verzeichnis eintragen und es an die Gegebenheiten in Ihrer Distribution anpassen.
Die Idee klingt bestechend: Less-FS speichert ausschließlich die absolut notwendigen Daten, wodurch die Festplatte spürbar aufatmet. Zumindest derzeit bleibt dabei jedoch die Datensicherheit auf der Strecke. Nur ein kleiner Fehler in der Datenbank – schon sind sämtliche Dateien Geschichte. Darüber hinaus gab es Kritik am Verfahren, mit dem Less-FS die Duplikate ermittelt [3].
Das Dateisystem eignet sich somit vor allem für flüchtige und temporäre Daten, zum Beispiel die zu Testzwecken aufgesetzten virtuellen Maschinen. Extrem dürftig fällt auch die Dokumentation aus: Sie beschränkt sich auf die Manpage sowie die kargen Hilfeseiten der Programme.
Infos
Ab sofort stehen alle Artikel des ADMIN-Magazins 01/2011 "Monitoring" online kostenlos zur Verfügung. Das Heft stellt praktische Tools und Technologien für Administratoren von Linux-, Unix- und Windows-Servern vor, zum Schwerpunkt Monitoring, aber auch IPv6, Authentifizierung, SSH-Guard, OpenStack