Für diese Synchronisation verwendet Xen das neue Festplattenbackend Blktap2 mit dem Userprozess »tapdisk2
«
. Sobald der Admin die Synchronisation mit dem Kommandozeilen-Werkzeug »remus --no-net Meine-VM 192.168.0.2
«
gestartet hat, darf die aktive Maschine ihre Festplatte auch schreibend nutzen und die virtuelle Maschine bootet weiter.
Um das Setup zu testen, kann der Admin die Xen-Konsole zur virtuellen Maschine öffnen (»xm console Meine-VM
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) und den Befehl »top
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aufrufen. Anschließend zerstört er die Instanz mit »xm destroy Meine-VM
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auf dem aktiven Xen-Dom-0-Host oder zieht einfach den Stecker.
Verbindet er sich anschließend mit der Konsole der Schattenkopie, sollte dort der Befehl »top
«
laufen. Damit sich dieser Schutz auch auf die Netzwerkverbindungen erstreckt, muss der Befehl »remus
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ohne die Option »--no-net
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gestartet werden. Dann funktioniert der Trick mit dem »top
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-Befehl auch über SSH.
Natürlich ist die Fehlertoleranz mit Remus nicht umsonst. Die konstante Synchronisation im Hintergrund verlangsamt auch die virtuelle Maschine. Wie viel Geschwindigkeit verloren geht, hängt von der virtuellen Maschine ab. Je mehr Änderungen im Arbeitsspeicher und auf der Festplatte erfolgen, desto mehr Zeit wird für die Synchronisation aufgewandt und umso weniger Zeit steht der virtuellen Maschine zur Verfügung.
Im Zweifelsfall muss ein Test zeigen, ob die Geschwindigkeitsverluste durch Remus für den produktiven Einsatz vertretbar sind. Zur Optimierung empfehlen die Entwickler, die automatische Verteilung der Dom-0 und Dom-Us über mehrere Kerne durch den Xen-Scheduler abzuschalten und die Dom-0 und Dom-Us spezifischen Kernen zuzuweisen
Aber trotzdem muss ein Admin den Einsatz von Remus genau abwägen. Die Fehlertoleranz funktioniert nur genau einmal. Ist die Schattenkopie aktiv, existiert keine weitere Instanz, die deren Ausfall abfangen könnte. Xen kann bisher im laufenden Betrieb keinen neuen Shadow anlegen, dies erfordert bisher einen Neustart der Dom-U. Der sollte aber in einem geplanten Wartungsfenster erfolgen, wo er keinen Schaden anrichten kann. Zuvor muss der Admin auch noch die virtuelle Festplatte der Dom-U mit der neuen Schattenkopie synchronisieren.